Wirtschaft

Mit Sicherheitsnetz an den Börsen turnen

Welche Investments sind im aktuellen Marktumfeld attraktiv?" Das ist eines der Themen beim Zertifikate Kongress 2014, einem Branchentreff, der heute in Wien über die Bühne geht. Unter den etwa 150 Gästen werden auch etliche aus dem Ausland sein. Mit gutem Grund: Österreich gilt bei Zertifikaten fast als Vorzeigeland. Heimische Privatanleger haben aktuell 12,5 Milliarden Euro in Zertifikate investiert. In Deutschland, wo man als Messlatte üblicherweise zehn Mal so viel annimmt, sind es "nur" 92 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: Direkt in Aktien haben heimische Haushalte geschätzte 17 bis 18 Milliarden Euro stecken, in Fonds rund 40 Milliarden.

Kapitalschutz

Die wachsende Liebe zu Zertifikaten (Schuldverschreibungen, deren Entwicklung von anderen Wertpapieren oder Indizes abhängt) entspringt allerdings nicht der Lust der Österreicher auf wildes Zocken. "Fast 75 Prozent entfallen auf Garantiezertifikate mit hundert Prozent Kapitalschutz", so Heike Arbter, Vorstandschefin des Zertifikate Forum Austria. Weitere 24,3 Prozent seien Anlageprodukte, bei denen meist ein Teilschutz besteht. "Das ist wie bei einer Teilkasko-Versicherung", lautet Arbters Vergleich.

Garantien und Sicherheiten seien große Treiber im Zertifikate-Geschäft. Dazu komme aber auch die erwartete Rendite. Bei einem Garantiezertifikat von fünf bis sechs Jahren Laufzeit dürfe man auf einen Bruttoertrag von vier bis fünf Prozent hoffen. Nach Abzug der Kapitalertragsteuer und der Spesen (etwa fürs Depot) könne man damit die Inflation schlagen.

"Jetzt müsste man Aktien kaufen", sagt Arbter angesichts der Kursgewinne an den Börsen – "aber über Zertifikate". Denn es sei es nicht wert, sich über den richtigen Kaufzeitpunkt Sorgen zu machen. Ihre Favoriten sind derzeit europäische Aktien, also ein Zertifikat, in dem der EuroStoxx für die größten Unternehmen im Euroraum steckt.