Wirtschaft

Millionenpleite eines bekannten Start-ups

„Die Insolvenzantragstellung ist alternativlos. Der Geschäftsführer sieht sich hierzu durch die derzeitige triste finanzielle Lage des Unternehmens gezwungen. Die Gespräche mit den potenziellen Investoren verliefen bis dato ergebnislos, um eine Fortführung des Unternehmens mittelfristig gewährleisten zu können“,  heißt es im Insolvenzantrag. “Diese waren vorerst nicht bereit, der Gesellschaft neue finanzielle Mittel kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Ein Einstieg eines Investors konnte daher kurzfristig nicht bewerkstelligt werden.“ Nachsatz: „Es finden derzeit von Geschäftsführungsseite und Gesellschafterseite Investorengespräche statt, um die Fortführung des Unternehmens abzusichern.“

Die Rede ist von der gleam technologies GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat laut Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Sechs Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen, das übrige Personal wurde vor der Insolvenz bereits abgebaut.

Die Schulden werden mit rund zwei Millionen Euro beziffert, bei einer Schließung würden sich die Passiva noch erhöhen. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet. Nach jahrelangen Entwicklungsarbeiten erfolgte der Marktstart mit 2019.
 

Das Unternehmen produziert und handelt laut eigenen Angaben mit „Multi Use Bikes“, "welche insbesondere auch zum Transport von Lasten im innerstädtischen Verkehr genutzt werden können.

Die Insolvenzursachen

"Die Antragstellerin ist nicht in der Lage, ihren laufenden Verpflichtungen nachzukommen. Insbesondere
können die Bankkredite, die Löhne, Gehälter und Lieferantenforderungen nicht mehr bezahlt werden", heißt es weiter. "Der Grund für den fehlenden wirtschaftlichen Erfolg der Antragstellerin liegt insbesondere aufgrund der bestehenden Altverbindlichkeiten zum Aufbau des gegenständlichen Unternehmens samt eigener Produktion und dem Nichterreichen der selbst gesteckten gesetzten Umsatzziele. Die bestehenden Verbindlichkeiten sind aus dem laufenden Geschäftsbetrieb nicht rückführbar."

Die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2023 sollen rund 733.000 Euro betragen, der Bilanzverlust 2,198 Millionen Euro, der Jahrsverlust 1,5 Millionen Euro.

Die Zukunft

"Die Antragstellerin strebt einen Fortbetrieb des Unternehmens an, welchen es abzusichern gilt. Der Fortbetrieb für das fortzuführende Unternehmen wird samt Fortführungskonzept  mit dem Insolvenzverwalter abzuklären sein",  heißt es weiter.  Bei Durchführung der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen ist die Fortführung des Unternehmens kurzfristig möglich, diese sei jedoch abhängig von weiteren Investorengesprächen.

Der operative Betrieb sei positiv zu führen "ohne Abdeckung aller Altverbindlichkeiten, soweit die Planzahlen erreicht werden können. Die laufenden Kosten sollten durch die laufenden Einnahmen abgedeckt werden".

Das sind die Gesellschafter der gleam technologies GmbH

Geschäftsführer Eibl Mario ist laut Firmencompass mit einem Anteil von 42,6835 Prozent auch Hauptgesellschafter; weitere Gesellschafter sind die WhatAVenture Beteiligungs GmbH (Anteil: 28,4106 %) , die KIC InnoEnergy SE Niederlande (Anteil: 13,8985 %), die Goodshares Beteiligungs- und Beratungs GmbH (Anteil: 6,0038 %), die alex schütz familienstiftung (Anteil: 4,0025 %)  und die Willendorff Holding GmbH (Anteil: 2,0013 %)