Millionenpleite eines Schuh- und Textilhändlers
„Die Consulting Management und Handels GmbH wurde 1995 gegründet. Sie ist ein auf den Groß- und Einzelhandel mit Luxusgütern der Textilbranche spezialisiertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen. Die Gesellschaft bezweckt den Handel mit allen im freien Verkehr zugelassenen Waren, insbesondere mit Modeartikeln, die Vergabe von Lizenzen, die Verwertung von Markenrechten, die Unternehmensberatung auf dem Modesektor sowie die Übernahme von Handelsvertretungen“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften im In-und Ausland errichten sowie Beteiligungen an anderen Unternehmen im In-und Ausland erwerben, verwalten und veräussern.“
Die CMH Consulting, Management und Handel GmbH mit Sitz Kufstein, Tirol, hat am Landesgericht in Innsbruck einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das, bestätigt Günther Moser von Creditreform dem KURIER. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt vier Mitarbeiter.
Die Hintergründe
„Der Fokus der betrieblichen Tätigkeit liegt im Handel mit Schuhen und Bekleidungsartikeln, die Marken „SUPERGA“ und „SEBAGO“ sind u.a. Teil des Vertriebsstocks. Im Jahr 2022 sind der Schuldnerin die Vertriebsrechte für die Bekleidungsmarke K-Way entzogen worden, wenige Monate später hat Zalando die Geschäftsbeziehungen eingestellt“, heißt es weiter.
Wegen der hohen Inflation in den vergangenen Jahren sollen die Konsumenten weniger Schuhe gekauft als früher, zudem ist bereits während der COVID-19–Pandemie mehr online eingekauft worden.
„Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Insolvenzen im deutschen Retail-Bereich (Görtz, Karstadt/Kaufhof, KADeWe oder Mirapodo) haben zu der Abwärtsspirale beigetragen, die Umsätze sind massiv eingebrochen“, so Creditreform.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten werden mit 5,627 Millionen Euro beziffert, die Aktiva betragen laut KSV1870 rund 287.000 Euro.
Die Zukunft
Das Unternehmen soll fortgeführt und den Gläubigern ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent angeboten werden. „Der vom Insolvenzgericht bestimmte Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist“, so der KSV1870.