Millionenpleite eines bekannten Metalltechnik-Unternehmens
"Unser Unternehmen darf auf eine lange Firmengeschichte zurückblicken, welche seit über 3 Jahrzehnten in bereits zweiter Generation geschrieben wird. Von den Anfängen direkt in Bad Waltersdorf bis hin zum Umzug im Jahre 2010 in den unmittelbaren Nachbarsort Sebersdorf wurde stets eines großgeschrieben: wir stehen für hochwertige Qualität und Regionalität aus dem steirischen Thermenland. Unser neuer Firmensitz ermöglichte es uns auch, auf die steigende Nachfrage an Produkten aus Aluminium, Edelstahl & Stahl zu reagieren und zu wachsen. Sowohl als Unternehmen und Produzent, aber vor allem auch als Arbeitgeber für die Region mit bereits über 100 Mitarbeitern", heißt es auf der Firmenhomepage. "Wir möchten unseren Kunden einen Ansprechpartner von der anfänglichen Idee über die Ausarbeitung & Planung bis hin zur endgültigen Montage bieten und dies in einem breiten Produktsortiment für „Metalltechnik rund um's Haus“.
Die „Svoboda Metalltechnik GmbH“ (FN 341870a ) hat ihre Zahlungen eingestellt. Das Unternehmen mit Sitz in Sebersdorf und Zentrale in Markt Allhau hat am Landesgericht Eisenstadt einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt. „Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet, mit einer Eröffnung ist aber demnächst zu rechnen“, heißt es weiter. Es werden aktuell 78 Mitarbeiter (28 Angestellte und 49 Arbeiter) beschäftigt.
„Die Schuldnerin ist auf die Herstellung und den Vertrieb qualitativ hochwertiger Sommergärten, Terrassenüberdachungen, Carports, Balkone, Geländer, Zäune und Tore sowie Edelstahlpools spezialisiert“, so der KSV1870.
Der Hintergrund
„Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Sebersdorf und damit in der politischen Gemeinde Bad Waltersdorf (Steiermark). Der Antrag der Antragstellerin wurde dennoch beim Landesgericht Eisenstadt eingebracht, da sich die Zuständigkeit des Gerichts nach dem tatsächlichen Unternehmensbetrieb bestimmt und darauf abzustellen ist, an welchem Ort die tägliche, faktische Leistung erfolgt und umgesetzt wird. Die Antragstellerin gibt in ihrem Antrag hierzu an, dass dieser Anknüpfungspunkt nicht in der Betriebsstätte Sebersdorf verwirklicht ist, da diese über ein Büro in Markt Allhau (Burgenland) verfügt, von der aus die tatsächliche Leistung des Unternehmens durch die Geschäftsführung erfolgt“, so der AKV.
Schulden und Vermögen
Laut KSV1870 Informationen sah sich das Unternehmen mit Absatzrückgängen in Folge der schwierigen Marktsituation im Bauneben- und Metallbaugewerbe konfrontiert. Weiters werden laut eigenen Angaben die gestiegenen Zinsen sowie Personal- und Energiekosten als Insolvenzursachen genannt.
Die Verbindlichkeiten werden mit 11,35 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 420.000 Euro.
„Es wurden bereits diverse Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen gesetzt. So erfolgte bereits eine Reduktion des Personalstandes und beabsichtigt die Antragstellerin im Zuge des Sanierungsverfahrens, unwirtschaftliche Projekte abzustoßen beziehungsweise zu optimieren“, so der AKV.
Insolvenzgläubigern wird laut Creditreform eine Quote von 30 Prozent zahlbar in zwei Jahren ab der Annahme dieses Sanierungsplans angeboten. „Die Quote soll infolge bereits gesetzter sowie noch zu setzender Maßnahmen aus der dann positiven Betriebsfortführung erfüllt werden", so der AKV.