Mehr Handel zwischen China und Russland seit Kriegsausbruch
China hat seinen Handel mit Russland im ersten Quartal zum Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert. Der Gesamthandel mit Russland stieg von Jänner bis März auf 243,03 Milliarden Yuan (35,1 Mrd. Euro), teilte der Zoll in Peking mit. Das ist ein Plus von 27,8 Prozent.
China betont jedoch, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit normal bleibe. Das gelte auch für die Ukraine, mit ihr legte der Handel Chinas im ersten Quartal um 10,6 Prozent zu auf 29,6 Mrd. Yuan.
Einige Wochen vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar erklärten China und Russland eine strategische Partnerschaft ohne Grenzen. Analysten zufolge gibt es bisher keinen größeren Hinweis darauf, dass China gegen westliche Sanktionen gegen Russland verstößt.
Deutlich weniger Importe wegen Corona
Im März sind die weltweiten Exporte Chinas trotz des Kriegs in der Ukraine und der Omikron-Welle überraschend stark gewachsen. Die Importe sind aber deutlich zurückgegangen, strenge Coronamaßnahmen drückten in China auf den Konsum drücken. Wie die Zollverwaltung berichtete, wuchs der Außenhandel in US-Dollar berechnet im März insgesamt um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 504 Mrd. US-Dollar (464 Mrd. Euro).
Die Ausfuhren kletterten um 14,7 Prozent auf 276 Mrd. Dollar. Die Importe gingen um 0,1 Prozent auf 228 Mrd. Dollar zurück. Experten waren von einem etwas niedrigeren Exportwachstum ausgegangen, hatten aber einen deutlich höheren Anstieg der Importe erwartet. In den ersten beiden Monaten des Jahres hatten die Ausfuhren noch um 16,3 Prozent zugelegt, während die Einfuhren um 15,5 Prozent gestiegen waren.
Auch die Exporte dürften sich Experten zufolge wegen des Kriegs in der Ukraine verlangsamen. Die Exportaufträge seiner europäischen Kunden seien im März gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer von Shenzhen Muchen Technology, Qi Yong, zu Reuters. Dies führt der Chef des Vertriebsunternehmens für Unterhaltungselektronik auf "die kriegsbedingte schwache Kaufkraft und das Risiko einer Konjunkturabschwächung in den europäischen Volkswirtschaften" zurück. "Exporteure, die sich in dieser Region engagieren, dürften weiterhin den Druck spüren", sagte er.