Lufthansa und Gewerkschaft könnten Einsparungen weiterverhandeln
In den festgefahrenen Streit zwischen der AUA-Mutter Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi über Einsparungen beim Bodenpersonal kommt Bewegung. Man werde wohl noch in dieser Woche ausloten, ob man die von der Airline Mitte August abgebrochenen Verhandlungen wieder offiziell aufnehme, hieß es am Montag aus Verhandlungskreisen. Es habe bereits wieder mehrere Gesprächskontakte gegeben.
Sprecher von Verdi und Lufthansa erklärten, man sei grundsätzlich gesprächsbereit.
Die von der Corona-Krise getroffene Airline hatte die Verhandlungen mit Verdi vor fast vier Wochen beendet und mit Kündigungen gedroht. Lufthansa fordert 20 Prozent Einsparungen bei den Personalkosten für die Bodenbeschäftigten.
Die Gewerkschaft hatte ihrerseits Einsparungen von rund 600 Millionen Euro über dreieinhalb Jahre angeboten - was Lufthansa als zu wenig bezeichnete. Der Verdi-Sprecher betonte, man wolle Lösungen für die Beschäftigten finden. "Lufthansa muss sich ihrer Verantwortung bewusst sein."
Lufthansa musste wegen des fast zum Stillstand gekommenen Flugbetriebs in der Coronakrise mit 9 Milliarden Euro Staatshilfe gestützt werden. Um die Airline wieder auf Kurs zu bringen und Kosten zu senken, will Spohr allen Beschäftigten einen Sparbeitrag abringen. Die Lufthansa sieht wegen der gesunkenen Nachfrage für die Zukunft einen rechnerischen Personalüberhang von 22.000 Vollzeitstellen.
Rund die Hälfte davon soll in Deutschland abgebaut werden. Eine Einigung mit den Vertretern der Kabinenbeschäftigten ist bereits unter Dach und Fach, ein zumindest bis Jahresende geltendes Abkommen mit den Piloten ebenfalls.