Wirtschaft

Luftfahrt-Pleite: Intersky hat 2429 Gläubiger

Im Konkursverfahren der Vorarlberger Klein-Airline Intersky Luftfahrt GmbH wurde am Donnerstag die sogenannte Prüfungstagsatzung abgehalten. Nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes Creditreform wurden bisher 2054 Forderungen von Gläubigern angemeldet und geprüft. Weitere 375 Forderungen konnten noch nicht geprüft werden. Das macht unterm Strich insgesamt 2429 Forderungen.

„Knapp 2000 Gläubiger sind Privatpersonen aus Deutschland, Schweiz und teilweise Österreich, die Flüge gebucht haben und nicht antreten konnten“, heißt es dazu von Creditreform. Insgesamt wurden 5,173 Millionen Euro an Forderungen angemeldet, aber nur 1,517 Millionen Euro wurden auch von Masseverwalter bisher anerkannt. Die Airline beschäftigte zuletzt an den Standorten Bregenz, Friedrichshafen und Graz rund 55 Mitarbeiter. Am 5. November 2015 musste sie ihren Betrieb einstellen.

Flieger zurückgegeben

Das Unternehmen hatte bis zur Konkurseröffnung am 9. November 2015 fünf Leasing-Flugzeuge in Betrieb. Da die Intersky die Leasingraten nicht bezahlen mehr konnte, hat die Luxemburger Avion Jet Leasing vier Flugzeuge eingezogen. Der fünfte Flieger wurde einer weiteren Leasingfirma zurückgeben.

Die Mitarbeiter der Intersky Luftfahrt GmbH waren ausschließlich in den Bereichen Verwaltung und Technik tätig, die Piloten und das Bordpersonal wurden von der Seewald Leasing GmbH angemietet. Auch dieses Unternehmen wurde mittlerweile insolvenzrechtlich geschlossen.

Rechnungen nicht fakturiert

Zum Vermögen der Airline gehören neben der Geschäftsausstattung vor allem Flugzeug-Ersatzteile für die Modelle DASH 8 und ATR 72, die in Höhe von rund 1,52 Millionen Euro unter anderem an eine regionale Bank und eine weitere Gesellschaft verpfändet sind. Einen Teil des Lagers konnte der Masseverwalter bereits erfolgreich zur Geld machen. Der Verkauf brachte fast eine Million Euro ein. Mit diesem Betrag konnten Absonderungsrechte (Pfandrechte) abgedeckt werden. Außerdem entdeckte der gewissenhafte Masseverwalter in den Büchern der Airline offene Forderungen gegenüber zwei Schuldnern in Höhe von 1,4 Millionen Euro, die noch nicht fakturiert worden sind. Zugleich hat er rund 2,7 Millionen Euro gegenüber 51 Schuldner geltend gemacht.

Zoff um Propeller

Indes sollen zahlreiche Schuldner Gegenforderungen erhoben haben. So soll Intersky einen Propeller um 356.000 Euro bestellt und bezahlt haben. Doch wegen angeblicher Gegenforderungen wurde dieser nicht an die Airline ausgeliefert. Laut Aktenlage soll der Propeller von Intersky aber zwischenzeitlich weiter verkauft worden sein. Der Käufer hat den Betrag (415.000 Euro) bereits vor Konkurseröffnung und vor Lieferung bezahlt. Die Vorgänge werden nun genau geprüft.

Über die Höhe der Quote für die Gläubiger kann laut Aktenlage noch keine seriöse Prognose abgegeben werden. Das Verfahren soll Ende 2016 abgeschlossen werden.