Wirtschaft

AUA-Mitarbeiter über KV-Streit: "Wir verlieren das Vertrauen unserer Gäste"

"Wir machen uns große Sorgen um unsere gemeinsame Zukunft bei unserer Austrian". So beginnt ein offener Brief von leitenden Mitarbeitern des Bodenpersonals der AUA, der am Freitag versendet wurde. Darin werden die Kolleginnen und Kollegen des Bordpersonals aufgefordert, das am Mittwoch vorgelegte Angebot für einen neuen Kollektivvertrag anzunehmen. Wie berichtet, lässt die Gewerkschaft vida ihre Mitglieder noch bis Montag online über das neue Angebot der Arbeitgeber abstimmen.

"Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir das Vertrauen unserer Gäste verlieren. Das kann nicht unser gemeinsames Ziel sein", heißt es in dem Schreiben, das dem KURIER vorliegt, weiter. "Wir wollen fliegen, Freude schenken und stolz auf das sein, was wir tun! Wir können gut nachvollziehen, dass es für Euch keine leichte Situation ist, aber für uns auch nicht. Wir haben Sorge, wie es mit unserer Austrian weitergeht und im nächsten Schritt auch mit uns". 

In weiterer Folge wird darauf verwiesen, dass allein Mitglieder der vida über die Zukunft aller Kolleginnen und Kollegen abstimmen dürften, obwohl die Abstimmung Auswirkungen auf alle Beschäftigten hätte. 

Boden-Betriebsrat und GPA distanzieren sich

Vida-Luftfahrtvorsitzender Daniel Liebhart wusste auf Anfrage noch nichts vom Appell des Bodenpersonals. Rene Pfister, zuständiger Betriebsrat für das Bodenpersonal und die Angestelltengewerkschaft GPA distanzierten sich davon. Befragt werden bei der Abstimmung nur Gewerkschaftsmitglieder, denn Arbeitskampf sei Gewerkschaftssache, hieß es zuletzt bei der vida.  Das gilt für rund 60 Prozent der 3.500 betroffenen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten.

Bei der AUA sei der Anteil der Gewerkschaftsmitglieder groß genug für ein repräsentatives Abstimmungsergebnis. Eine Sprecherin der AUA kritisierte dieses Vorgehen im Gespräch mit der APA und fordert, alle betroffenen Beschäftigten abstimmen zu lassen. Möglich wäre das etwa, wenn die Abstimmung über den Betriebsrat und nicht die Gewerkschaft abgewickelt werden würde.