Kritik an Doppelgleisigkeiten bei der Rotweißrot-Karte
Die von der Regierung versprochene zentrale Anlaufstelle für die Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten bringe keine Bürokratie-Erleichterung, sondern schaffe nur neue Doppelgleisigkeiten, kritisieren die Neos. Derzeit vergehen oft mehrere Monate, bis eine ausländische Fachkraft mittels „Rotweißrot-Karte“ ins Land darf. Das Prozedere dauere viel zu lange, kritisieren Wirtschaftsvertreter seit Langem. Dringend benötige, qualifizierte Arbeitskräfte wandern daher lieber in andere Länder ab.
Bei der Ansiedelungsagentur Austrian Business Agency (ABA) soll nun ein One-Stop-Shop eingerichtet werden, der den Betrieben alle Services abnimmt. Die ABA erhält dafür auch mehr Geld. Für die Prüfung der RWR-Card-Anträge sei aber weiterhin das AMS zuständig, beantwortete Arbeitsminister Martin Kocher nun eine diesbezügliche Anfrage der Neos. Die ABA könne den Firmen „keinen Zusatznutzen im Vergleich zum AMS bieten“. Diese könnten sich weiterhin direkt an das AMS wenden.
„Statt endlich eine unbürokratische Anlaufstelle für Unternehmen zu schaffen, werden noch mehr Bürokratie und teure Doppelgleisigkeiten aufgebaut“, ärgert sich Neos-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker. Laut Kocher wird an der Weiterentwicklung der RWR-Card gearbeitet und auch der konkrete Aufgabenbereich der ABA damit erst fixiert.