Wirtschaft

Kommunalkredit steigerte im Coronajahr 2020 Gewinn und Neugeschäft

Die Kommunalkredit Austria hat im Coronajahr 2020 dank eines hohen Bedarfs an Infrastruktur mehr Neugeschäft und Gewinn verzeichnet. "Die starken Ergebnisse unterstreichen unser Geschäftsmodell, uns auf Infrastruktur- und Energiefinanzierungen sowie Public Finance zu fokussieren. Damit sind wir in einem Sektor tätig, der sich bereits vor der COVID-19-Pandemie als weitgehend krisenresistent und sicher herausgestellt hat", so Kommunalkredit-Chef Bernd Fislage.

Die Bank habe die jüngsten Herausforderungen als Chance begriffen und ihre Ziele für 2020 trotz widriger Umstände entgegen dem allgemeinen Marktumfeld übertroffen.

Gesicherte Energieversorgung

Das Neugeschäftsvolumen im Bereich Infrastruktur- und Energiefinanzierungen stieg um 11 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro, bestätigte die Kommunalkredit am Mittwoch vorläufige Zahlen. Rund die Hälfte des Finanzierungsvolumens umfasste das Segment Energie & Umwelt, 40 Prozent entfielen auf Kommunikation & Digitalisierung und 9 Prozent auf Verkehr/Transport.

Darin spiegle sich der durch Covid verstärkt hervorgerufene Bedarf an einer gesicherten Energieversorgung sowie einer leistungsstarken digitalen Infrastruktur wider, teilte die Bank mit. Geografisch sei das Geschäft über die EU und assoziierte EU-Staaten breit aufgestellt.

Starkes Plus beim operativen Ergebnis

Beteiligt war die Bank an der Finanzierung von Wasserinfrastruktur, Photovoltaikanlagen, Wind- und Solarparks, Breitbandprojekten und Finanzierungen im Gesundheitssektor. 603 Mio. Euro des Neugeschäfts wurden bei internationalen Investoren platziert.

Das operative Ergebnis (Jahresergebnis vor Steuern, ohne Kreditrisiko- und Bewertungsergebnis) stieg den endgültigen Zahlen zufolge um 43 Prozent auf rund 48 Mio. Euro. Das Jahresergebnis nach Steuern lag mit 36 Mio. Euro um 23 Prozent über dem Vorjahreswert.

Steigende Relevanz von Infrastruktur

Das Zinsergebnis stieg um 32 Prozent auf 77 Mio. Euro, das Provisionsergebnis um 15 Prozent auf 29 Mio. Euro. Die Non-Performing-Loan-Ratio (NPL) liegt seit der Privatisierung im Jahr 2015 konstant bei 0,0 Prozent. Die harte Kernkapitalquote betrug per Jahresende 20,3 Prozent, die Gesamtkapitalquote 23,2 Prozent.

In Folge der Coronapandemie und dem Festhalten an den Klimazielen gewinne der Bedarf an nachhaltiger und intakter Infrastruktur weiter an Relevanz, heißt es zum Ausblick. Neben den Nachwirkungen des Corona-Virus sei und bleibe der Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen.

Die Kommunalkredit Austria ist der "gesunde" Teil der alten Kommunalkredit, die nach der Notverstaatlichung in der Finanzkrise Ende 2008 zerteilt werden musste. Der Abbauteil liegt in der weiterhin staatlichen KA Finanz.