Wie war dein Semester?
Von Andrea Hlinka
Ein Semester vergeht rasend schnell – vor allem das Sommersemester. Im dahin scheidenden SoSe 2012 war die Debatte um Studiengebühren omnipräsent. Der derzeitige Stand: Mit dem Wintersemester 2012/13 wird an den Unis rund jeder Zehnte wieder Studiengebühren bezahlen. Obwohl nur acht der 21 Unis beschlossen haben, in Eigenregie den Betrag von 363,36 Euro pro Semester einzuheben, und das auch nur von Nicht-EU-Bürgern, beziehungsweise Studierenden, die die Mindeststudiendauer um mehr als die zwei Toleranzsemester überschritten haben. Andere Themen: die ungeliebte Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP), das oft leere, aber teure Cafe Rosa, die Abschaffung des Bachelor-Studiums der Internationalen Entwicklung und die damit zusammenhängenden Proteste.
Lukas: Ein Uni Wien Student erzählt
So war’s Es war anstrengend, weil ich viele Prüfungen gemacht habe und auch ein Praktikum. Am Anfang muss man sehr viel Theorie lernen und da ist ein Praktikum dann etwas sehr Aufregendes – die Kombination ist viel angenehmer vom Lerntechnischen her. Ich hatte heuer auch eine Lerngemeinschaft für das Fach Chemie. Es ist alleine sehr schwer zu lernen und zusammen kann man sich dann besser helfen und sich Sachen erklären.
Tipps Es ist wichtig, sich im Internet über Lernveranstaltungen und Anmeldungen zu erkundigen. Da bin ich am Anfang ein bisschen gehangen. Mentoring-Gruppen besuchen und Foren durchforsten.
Julia: Studentin im vierten Semester
So war’s Ich studiere im vierten Semester Biologie. In Biologie gibt es nur Lernen. Man muss in den ersten beiden Semestern schauen, dass man möglichst viele Prüfungen macht, damit man Übungen machen kann, sonst ist man sofort aus dem Zeitplan draußen.
Tipps Ich habe den Fehler gemacht, dass ich mir nach der Schule gedacht habe, ein Monat für die STEOP zu lernen reicht aus. Zwei Wochen vorher kommt man drauf, dass man erst ein Kapitel durchgemacht hat und bekommt Stress. Die Prüfungen an der Uni haben ein viel größeres Ausmaß als an der Schule: Eine STEOP hatte bei mir das Ausmaß einer vollen Matura.
Gerhard Speckbacher: Unterrichtet und will begeistern
So war’s Wir haben vergangene Woche an der WU eine Konferenz zur Forschung im Bereich Unternehmensführung veranstaltet. Gerade die Gäste aus den USA waren total begeistert von unseren Nachwuchswissenschaftern – ich muss aufpassen, dass die mir nicht alle abwerben. Das motiviert mich sehr, über den Sommer unsere gemeinsamen Forschungsprojekte voranzutreiben.
Empfehlung Mein Tipp für Erstsemestrige ist klar: Sie sollen alle in meine Vorlesung Einführung in die BWL am 9. Oktober kommen. Die WU ist im Bereich Wirtschaft eine der besten Unis in Europa und ich möchte mein Möglichstes tun, dass die Studierenden das in der ersten Vorlesung merken.
Martin Schott: Informiert und sammelt Erfahrung
So war’s Das vergangene Semester war durch die intensive Arbeit im Vorsitzteam der ÖH geprägt. Daneben bleibt nur wenig Zeit fürs Studium. Aber es war mir wichtig, zumindest zwei Lehrveranstaltungen abzuschließen. Es ist eine bereichernde Erfahrung gemeinsam mit Kollegen den Hochschulraum gestalten zu können. Niemals würde ich diese Erfahrung missen wollen – es macht Spaß!
Tipps Studieren funktioniert gemeinsam viel besser als alleine. Die Erstsemestrigen-Tutorien der ÖH bieten die Möglichkeit, um andere Studierende kennenzulernen. Wir sind auch mit Infos zu Stipendien, Wohnbeihilfe, Versicherungsschutz, Studieren und Arbeiten, und und und für dich da.
Konstanze studiert Geografie und Literaturwissenschaften
So war’s Ich studiere im zweiten Semester Geografie und habe vergangenes Semester die STEOP gemacht. Ich fand sie nicht so schlecht, weil ich dadurch motiviert war, zu lernen. Im zweiten Semester ist der Stress weg und wir haben mehr Diskussionen. Zwei Studien sind sehr anstrengend – ich studiere auch Literaturwissenschaften. Am Anfang ging es noch, aber am Ende des Semesters häuft sich alles. Und es ist organisatorisch mühsam, deswegen konzentriere ich mich jetzt auf Geografie.
Tipp Von Beginn an mitlernen – auch wenn ich das nicht wirklich mache. Viel mit anderen Studierenden reden, dann kommt man weiter.
Matthias studiert im zweiten Semester
So war’s Ich studiere im zweiten Semester Biologie. Ich war in einer Mentoring-Gruppe: Höhersemestrige helfen hier, besser ins Studium zu finden. Von den Mentoren lernt man auch Tricks, etwa, wie man sich alle Zucker merken kann. Sie geben den Rat, von Beginn an mitzulernen – das habe ich nur bedingt gemacht und bereut. Mich hat die Studiengebühren-Debatte beschäftigt. Es entlastet meine Familie sehr, dass es keine gibt. Sonst müsste ich anfangen zu arbeiten. Man hat im Studium aber schon so wenig Zeit. Wenn man dann noch arbeiten gehen muss, ist es in Mindeststudienzeit noch weniger zu schaffen.
Tipps Von Beginn an mitlernen!