Wirtschaft/Karriere

Gebühren: Wie kommt ihr zu 500 Euro?

Ein violetter Schein, den viele Studierende noch nicht oft in ihren Händen hatten: 500 Euro. Studiengebühren in maximal dieser Höhe kann sich Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle pro Semester vorstellen, einheben sollen sie die Unis ab März 2012 selbst, geht es nach dem neuen Rechtsgutachten von Verfassungsjurist Heinz Mayer. Einige Unis können sich vorstellen, Studiengebühren einzuheben - allerdings fordern sie dafür eine gesetzliche Grundlage.

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Auch wenn SPÖ und die ÖH vor Wut kochen: Kommen die Gebühren tatsächlich, heißt es für Studierende, Gürtel enger schnallen. Doch wie kommt man zu 500 Euro? Diese Frage darf man schon jetzt stellen. Studiengebühren machen den Alltag der Studierenden wieder etwas ungemütlicher. Mehr Sparen, mehr Arbeit? Der KURIER zeigt, wie Studis zu mehr Kohle kommen können:

Sparen

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125 Euro im Monat, das sind 31,25 Euro in der Woche oder 4,5 Euro am Tag. Mit so viel weniger müssen die Studis auskommen, um sich die 500 Euro im Semester finanzieren zu können. Das ist mindestens ein großes Bier oder eine Packung Zigaretten pro Tag weniger. Oder man lässt den täglichen Nachmittags-Latte oder den abendlichen Aperolspritzer mit der Freundin ausfallen. Oder feiert freitags billige Dosenbier-Partys in der Wohnung anstatt sich ins Clubbing zu schmeißen. Fazit: Keine Partys mehr?
Studieren darf nicht so langweilig werden.

Arbeiten

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Zwei Drittel der Studierenden tun es sowieso schon während des Semesters. Um sich die Studiengebühren zu finanzieren, heißt es künftig: Noch mehr reinhackeln. Typische Nebenjobs sind: Nachhilfe geben, im Call Center oder im Pub arbeiten, Flyer verteilen. Wie oft man im Semester arbeiten muss, um auf 500 Euro zu kommen, zeigen folgende Rechenbeispiele: Für Nachhilfe kann man etwa zehn Euro (netto) pro Stunde verlangen - macht 50 Stunden Nachhilfe im Semester und drei Stunden pro Woche an Mehraufwand. Fürs Flyer-Verteilen gibt's etwa acht Euro die Stunde. Dafür muss man 15,6 Stunden pro Monat oder vier Stunden pro Woche auf der Straße stehen. Im Call Center oder beim Kellnern müsste man für einen Nettostundenlohn von sieben Euro pro Woche 4,5 Stunden arbeiten. Fazit: Die Studienzeit wird mühsamer - es bleibt (noch) weniger Zeit zum Lernen.

Bank anschnorren

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Für zehn Semester machen die Studiengebühren 5000 Euro aus. Banken bieten Bildungskredite zu günstigeren Konditionen an. Fazit: Studieren hat Folgen. Später im Job muss man sich mit der Kreditrückzahlung herumschlagen. Andererseits: Die Amis zahlen ihre Gebühren jahrzehntelang ab. Wir müssen uns daran gewöhnen: Bildung kostet.

Staat anschnorren

Laut Studienbeihilfenbehörde hätten zehn Prozent mehr Studierende Anspruch auf Studienbeihilfe. Zuschuss gibt es schon ab fünf Euro pro Monat. Mit einer Beihilfe von 31 Euro im Monat hätte man die Studiengebühren abgedeckt. Fazit: Studienbeihilfe beantragen könnte sich auszahlen! Die Antragsfrist läuft noch bis 15. Dezember.