"Einsteins" mit Unternehmergeist
Von Martina Salomon
Nein, die Nerven weggeworfen haben die beiden nie. Aber schlaflose Nächte gab’s schon, gibt Sonja Reingruber zu. Die Genetikerin und der TU-Wien-Absolvent Johannes Homa wurden Dienstagabend von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle für ihre innovativen Unternehmen mit dem „Phoenix“ ausgezeichnet. Diesen Preis gibt es heuer zum zweiten Mal, er geht an Spin-offs von Universitäten. Die Verbindung von unternehmerischem Denken und brillantem Forschergeist war an den heimischen Unis nicht immer selbstverständlich – und soll noch mehr gefördert werden.
Frauenförderung
Reingruber erhielt am Dienstag den „Phönix Frauen“ für innovative Unternehmerinnen. Denn noch immer wagen viel weniger Frauen als Männer den Schritt in die Selbstständigkeit, schließlich ist er besonders im Pharmabereich mit hohem finanziellen Risiko verbunden. Frauen stoßen da, sogar in der eigenen Familie, oft auf Unverständnis, sagt Reingruber. Nach dem Motto: „Was machst du da eigentlich?“ Das ist mitunter nicht ganz leicht zu erklären, wenn Reingruber zum Beispiel von „gestressten Zellen“ spricht: Normalerweise wird der Flüssigkeitsaustausch zwischen Blut und Organen durch biologische Barrieren kontrolliert. durch Krankheitsstress brechen diese, die Organe werden „überflutet“. Das neue Medikament soll davor künftig schützen. Die Genetikerin kümmert sich in der Firma aber auch um das Kaufmännische, um Investorensuche, um Marktanalysen und das schwierige Patentmanagement.
Organisiert wird der Preis vom Wissenschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH. Er soll explizit unternehmerisch denkende Menschen an den Unis fördern, die die Chancen einer wirtschaftlichen Verwertung ihrer Forschungsergebnisse erkennen und nutzen. Und Geld gibt’s dafür übrigens auch: Die Preisträger erhalten 10.000 Euro Fördergeld für Kosten, die im Zusammenhang mit der Gründung entstanden sind.