Töchterle will Unigebühr abfedern
Gudrunstraße 179, ein Büroklotz am Rande des 10. Wiener Bezirks: Wer hier herkommt, der ist jung und braucht Geld. Karlheinz Töchterle ist da die Ausnahme: Der Wissenschaftsminister bringt bei seinem Besuch der Studienbeihilfenbehörde sogar etwas mit. Kein Geld zwar, dafür Pläne, wie künftig noch mehr Studenten von Stipendien profitieren. 42.000 (von knapp 300.000) sind es derzeit, im Durchschnitt erhalten sie 4300 Euro pro Jahr, insgesamt 180 Millionen.
Töchterle will unter anderem durch eine Anhebung der Einkommensgrenzen (der Eltern bzw. Partner) den Bezieherkreis erweitern. Auch die Freibeträge für Studenten, die als Angestellte Geld verdienen, sollen angehoben werden. Dies ist nur eine der "sozialen Komponenten", mit denen Töchterle der SPÖ eine Zustimmung zu Studiengebühren schmackhaft machen will. Sollte es diese geben, will Töchterle zehn Prozent davon in einen Sozialfonds für sozial bedürftige Studenten stecken. Wer das Geld bekommt, sollen die Unis gemeinsam mit der Hochschülerschaft entscheiden.
Autonomie
Noch ein Mitspracherecht sollen die Hochschulen bekommen: Sie sollen, so Töchterles Plan, per Verordnung ganzen Gruppen die Studienbeiträge erlassen können. Schließlich sollen die Unis künftig autonom festsetzen können, wer für welches Fach wie viel Gebühr zahlen muss. Und: Sie sollen den Studenten die Möglichkeit einer "Tilgungsvereinbarung" geben können. Die Studenten müssten so die Gebühren erst dann zahlen, wenn sie im Berufsleben stehen. Töchterle will so sicherstellen, dass "kein Studierender vom Studium ausgeschlossen wird" und eine "Brücke" zur SPÖ bauen, mit der er sein Modell "in diesen Tagen" besprechen will.