Italien erhöht Steuern auf Kryptowährungen von 26 auf 42 Prozent
Italien braucht dringend Steuereinnahmen und knüpft sich daher auch die Kryptobranche vor. Im Rahmen des Budgetplans 2025, der bis Ende Dezember vom Parlament verabschiedet werden soll und daher noch Änderungen unterliegt, beabsichtigt das Finanzministerium, die Besteuerung von Kapitalgewinnen aus Kryptowährungen wie Bitcoin von 26 Prozent auf 42 Prozent zu erhöhen. Es wird erwartet, dass dieser Schritt den Staatskassen zusätzliche 16,7 Millionen Euro pro Jahr einbringen wird, zu den derzeitigen 27 Millionen Euro.
Italiens Finanzminister verteidiget seine Entscheidung- Sparer sollten einen Unterschied machen zwischen Investitionen, die konkrete Projekte finanzieren, und Kryptowährungen, deren Wert vollständig von den zugrunde liegenden Vermögenswerten abgekoppelt ist. "Kryptowährungen stellen ein sehr hohes Risiko dar", warnte Giancarlo Giorgetti laut Medienangaben.
Kritik aus den eigenen Reihen
Trotz der relativ geringen Höhe der Einnahmen, die die Maßnahme in einem Land mit Budgetausgaben von über 800 Milliarden Euro generieren würde, hat sie Kritik aus Giorgettis eigener Regierungspartei Lega ausgelöst. Der Abgeordnete Giulio Centemero sagte, eine solche Steuererhöhung sei "kontraproduktiv" und forderte einen eingehenden Dialog in der Finanzwelt zu diesem Thema.
18 Prozent der Italiener investieren in Kryptoassets
Zwischen 2022 und 2024 hat sich die Anzahl der Menschen in Italien, die Kryptowährungen (z.B. Bitcoin) in ihrem Portfolio halten, mehr als verdoppelt und zwar von 8 auf 18 Prozent. Ebenso ist der Anteil der Personen, die in nachhaltige Anlageprodukte investieren, von 11 auf 20 Prozent gestiegen, geht aus dem aktuellen Bericht der italienischen Wertpapieraufsichtsbehörde Consob hervor.
Die stärkere Besteuerung der Bitcoins ist eine der zahlreichen Maßnahmen, die im Budgetentwurf für das Jahr 2025 enthalten sind und die die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni dem Parlament vorgelegt hat. Der Budgetentwurf enthält Maßnahmen im Wert von insgesamt 30 Mrd. Euro. Geplant sind etwa Steuernachlässe für Familien mit niedrigem Einkommen.