Investor Tojner einigt sich mit Banken über Sanierung von Varta
Der zuletzt schwächelnde deutsche Batteriekonzern Varta des österreichischen Investors Michael Tojner hat sich mit den Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau geeinigt. Damit gilt die geplante Sanierung als gesichert. Die Institute hätten ihre Finanzierung unter veränderten Bedingungen bis Ende 2026 verlängert, so das Unternehmen.
Kapitalspritze
Vom Hauptaktionär Montana Tech des Investors Tojner bekommt Varta über eine Kapitalerhöhung 50 Mio. Euro. Damit sei der kurzfristige Finanzierungsbedarf gedeckt, erklärte das Unternehmen. Das Umbaukonzept war eine Voraussetzung dafür, dass Tojner Geld nachschießt.
Nun gehe es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität, teilte die Gesellschaft zum Wochenende mit.
Stabilisierung
Dadurch würden die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung und eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens geschaffen. Auch eine Senkung der Personalkosten gehöre dazu. Die schon länger gebeutelte Varta-Aktie legte am Montag um gut fünf Prozent zu.
Nachfrageschwäche
Varta ringt das Unternehmen schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den einst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in Kopfhörern verbaut werden. Zudem verschlang die eigene Elektroauto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld.
Am 26. April will Varta seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorlegen und damit fast einen Monat später als ursprünglich geplant. An der Börsenindex-Zugehörigkeit dürfte dies aber zunächst nichts ändern. Das Regelwerk der Deutschen Börse sieht eine einmonatige Schonfrist vor, sollte ein Unternehmen 90 Tage nach Ablauf des Berichtszeitraums keinen testierten Jahresabschluss vorlegen.