Millionenpleite von Thomas Cook Austria - Verfahren eröffnet
Dieser Insolvenzantrag ist gerade einmal eine Din-A4-Seite lang. "Da wir von der gescheiterten Sanierung des Thomas-Cook-Konzerns unmittelbar betroffen sind, sind wir zahlungsunfähig und überschuldet", heißt es im Antrag knapp. Den Antrag hat laut Creditreform der Geschäftsführer der Thomas Cook Austria AG bereits am Mittwoch eingebracht. Zum Insolvenzverwalter wurde der renommierte Wiener Sanierungsexperte Günther Hödl bestellt. Es handelt sich dabei um ein Konkursverfahren. Rund 60 Mitarbeiter sind betroffen, davon sind drei in Karenz.
"Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, es schaut derzeit aber für die Gläubiger gar nicht rosig aus", sagt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform zum KURIER.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten sollen rund 37,94 Millionen Euro betragen, davon sollen 33,57 Millionen Euro auf Lieferanten entfallen und 4,37 Millionen Euro auf sonstige Verbindlichkeiten. Die Zahl der Gläubiger wird mit mehr als 10.000 beziffert. Das Vermögen besteht aus offenen Forderungen (41,60 Millionen Euro) gegenüber Konzernunternehmen, davon entfallen etwa 37 Millionen Euro alleine auf einen einige Gesellschaft. Ob diese Forderungen auch nur zum Teil einbringlich gemacht werden können, wird stark bezweifelt. Der rest entfällt auf die Büroausstattung und ein Bankguthaben.
Dazu kommen zwei Beteiligungen: an der N-U-R Neckermann Utazás Szolgáltató Kft (100 Prozent), und an der Neckermann Slovakia s.r.o., (60 Prozent). Diese Beteiligungen standen bisher mit einem Wert in Höhe von rund 360.000 Euro in der Bilanz.
Keine Sanierung geplant
"Eine Sanierung wird derzeit offenbar nicht angestrebt", erklärt Roman Tahbaz vom KSV1870. Betroffene Urlauber wenden sich bitte an den Abwickler AWP P&C S.A unter thomascook.at@allianz.com oder 0043/1/525036853.