Wirtschaft

Inflation: Restaurants und Hotels als Preistreiber

Im Juli 2024 ist die Inflation wie in der Schnellschätzung erwartet auf 2,9 Prozent gesunken. Sie lag damit erstmals seit Juli 2021 wieder unter 3,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juni 2024 blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

"Insbesondere bei Lebensmitteln hat sich die Teuerung im Vorjahresvergleich deutlich abgeschwächt und der Preisauftrieb bei den Wohnkosten hat sich im Juli der allgemeinen Teuerung angeglichen. Die Preisanstiege in der Gastronomie hingegen haben die allgemeine Inflation im Juli um mehr als das Doppelte übertroffen“, erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni 2024 waren teurere Flugpauschalreisen, die im Schnitt um 14,6 Prozent zulegten. Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Bekleidungsartikel.

Mieten stiegen weniger kräftig

Die Preise für Restaurants und Hotel (durchschnittlich +6,6 %) waren bedeutendster Treiber der Inflation im Jahresabstand. Die Teuerung fiel etwas weniger kräftig aus als im Juni (+6,9 %).

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Die Teuerung für Wohnung, Wasser, Energie fiel mit durchschnittlich 2,8 % kräftiger aus als im Juni (+2,5 %). Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger sanken (−3,7 %) als im Juni
(−5,3 %). Speziell die Strompreise, bei denen auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten, wiesen im Juli eine deutlich höhere Teuerung auf (+9,2 %) als im Vormonat.

Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen mit +6,8 % weniger kräftig als im Juni (+7,2 %). Bei der Instandhaltung von Wohnungen hingegen legten die Preise etwas zu (Juli: +3,8 %).

Teuerung bei Nahrungsmitteln bremst sich ein

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden die Preise durchschnittlich um 1,1 % angehoben und damit weniger stark als im Juni (+1,7 %). Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (Juli: +0,6 %,). Der Preisanstieg war vor allem bei Fleisch geringer (Juli: +0,3 %). Auch Brot und Getreideerzeugnisse wiesen weniger starke Teuerungen auf (Juli: +1,0 %). 

Die Preissteigerungen für Öle und Fette blieben hoch (Juli: +8,1 %). Gemüse kostete um 1,4 % mehr. Obst hingegen wurde um 3,1 % günstiger. Milch, Käse und Eier kosteten ebenfalls weniger (−0,5 %). 

Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 4,9 %, wobei vor allem teurere Frucht- und Gemüsesäfte (+11,7 %) den Ausschlag gaben.

Österreich im EU-Mittelfeld

Die Inflationsrate im gesamten Euro-Währungsraum ist unterdessen mit 2,6 Prozent etwas niedriger als in Österreich. Damit ist die Teuerung im Euroraum wieder leicht gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag meldete. Im Juni lag die Inflation im Vergleich zum Vorjahr noch bei 2,5 Prozent. Mit seiner Inflationsrate von 2,9 Prozent liegt Österreich im EU-Mittelfeld. Die höchsten Teuerungsraten verzeichneten Rumänien (5,8 Prozent), Belgien (5,4 Prozent) und Ungarn mit 4,1 Prozent. 

Kaum gestiegen sind hingegen die Preise in Finnland (0,5 Prozent), Lettland (0,8 Prozent) und auch Dänemark hat mit einem Prozent eine geringe Inflationsrate. Für Europas größte Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich errechnete Eurostat eine Rate von 2,6 und 2,7 Prozent.

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Im Euroraum am meisten zur Inflation trug die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bei. Auch Lebensmittel, Alkohol und Tabak trieben die Preise in die Höhe. 

Kurz zusammengefasst

  • Im Juli 2024 ist die Inflation auf 2,9 Prozent gesunken. 
  • Sie lag damit erstmals seit Juli 2021 wieder unter 3,0 Prozent. 
  • Gegenüber dem Vormonat Juni 2024 blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.
  • Die Inflation im Euroraum betrug im Juli 2,6 Prozent