Wenn die Miete oder Energiekosten zu viel sind: Hilfe ausgebaut
Von Vanessa Haidvogl
Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Doch angesichts der Teuerungswelle bei Gas und Strom wissen viele nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Im schlimmsten Fall droht der Verlust der Wohnung. Eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit ist die Initiative „zuhause ankommen“ des Sozialministeriums. Erfolgsmodell: Von September 2021 bis September 2022 konnte die Initiative bereits 300 Wohnungen vermitteln. 602 Menschen, davon 233 Kinder, fanden so einen Weg aus der Wohnungslosigkeit oder prekären Wohnverhältnissen hin zu dauerhaft leistbarem Wohnen.
Mehr Fördergeld
Das Sozialministerium erhöht jetzt die Förderung der Initiative um 2,6 Millionen Euro und stellt bis April 2023 somit insgesamt 5,2 Millionen Euro zur Verfügung. 285 zusätzliche Wohnungen können dadurch vergeben werden. Zudem wird die Initiative auf alle Bundesländer ausgeweitet. „Besonders jene, die am wenigsten haben, werden nun zusätzlich schwer von der Inflation getroffen und können ihre Mietkosten oft nicht mehr begleichen. Das Projekt ,zuhause ankommen‘ hilft schnell und vermittelt ein langfristig leistbares Zuhause“, betont Sozialminister Johannes Rauch.
Housing First
Das Projekt richtet sich konkret an armuts- oder ausgrenzungsgefährdete Menschen, die als Folge der Corona-Pandemie ihre Wohnung verloren haben oder denen der Wohnungsverlust droht. Die Initiative hilft nach dem international erfolgreichen Housing First Ansatz: Betroffene erhalten dabei direkten Zugang zu einer eigenen Wohnung und Betreuung durch Sozialarbeiter nach Bedarf. Auf Bundesebene wird „zuhause ankommen“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) koordiniert. Die Wohnungen selbst werden von gemeinnützigen Bauträgern in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) zur Verfügung gestellt.