Nachhaltig und stylish wohnen
„Deine Wohnung gibt dir Energie, aber sie braucht auch viel davon.“ So beginnt Mimi Sewalski das Kapitel Wohnen in ihrem Buch „Nachhaltig leben jetzt“ (erschienen im Knesebeck Verlag). Darin versucht sie Tipps für einen ökologischeren Lebens- und Wohnstil zu geben. Sie selbst sei alles andere als perfekt, das räumt sie gleich zu Beginn ein. Denn: Sewalskis jährlicher -Verbrauch liegt bei 10,13 Tonnen. Übersetzt bedeutet das: „Wir bräuchten 2,46 Planeten, wenn alle Menschen meinen Fußabdruck hätten.“ Kein Grund aufzugeben. Die Autorin widmet sich im Buch sechs Bereichen (Mode, Kosmetik, Ernährung, Wohnen, Internet, Arbeit und Geld sowie Mobilität und Reisen) und gibt umweltfreundliche Lösungsvorschläge.
Ausmisten, minimalistisch wohnen
Minimalismus bringt Freiheit. So lautet der erste Tipp, den Mimi Sewalski in puncto Wohnen gibt. Sie konkretisiert: „Nichts ist schlimmer, als aufzuräumen und keinen Platz zu haben, um die Dinge verstauen zu können.“ Der nahe liegende Schritt: noch eine Kommode oder einen größeren Schrank zu kaufen. „Das eigentliche Problem ist jedoch, dass wir zu viel kaufen.“Minimalistisch leben sei ein Prozess, der meist mit dem Ausräumen, Verkaufen und Verschenken von Dingen beginnt. Im Mittelpunkt steht die Frage: Brauche ich das wirklich? Wenn Neukäufe nötig sind, empfiehlt sie auf Qualität und zeitloses Design zu setzen. Da diese Kombination allerdings häufig teuer und schwer zu finden ist, sucht die Autorin gebrauchte Stücke im Internet oder bei Altwarenhändler. Dieses Prinzip funktioniert auch bei Deko-Stücken und Textilien.
Gesunde Materialien
Besonderen Fokus legt die Autorin auf das Schlafzimmer. Immerhin verbringen wir in keinem Raum so viel Zeit: durchschnittlich 49 Stunden pro Woche. Und: „An keinem anderen Ort der Wohnung atmen wir so tief wie im Schlafzimmer, weil wir hier entspannen.“ Daher sei es in diesem Zimmer besonders wichtig, auf gesundes Material wert zu legen. Mimi Sewalskis setzt auf Massivholzbetten und ökologisch produzierte Matratzen, Decken sowie Bettwäsche aus Naturfaser. Eine günstigere Variante als Massivholzbetten bietet die Firmengründer von „Room in a Box“ (Bild rechts). Sie produzieren Betten und Regale aus Wellpappe. Die Möbel sind modular einsetzbar und zu 100 Prozent recycelbar.
Verpackungsmüll vermeiden
Im Badezimmer bleibt besonders viel Verpackungsmüll übrig. Duschgel, Handseife und Zahnpaste ist schließlich meist in Plastik verpackt. Sewalki bietet für jeden Pflege- und Kosmetikposten eine plastik- und teilweise sogar verpackungsfreie Alternative: Zahnbürsten aus Bambus, wiederverwendbare Abschminkpads, Zahnputzpulver oder Zahnputztabletten, die man zerkauen muss, bevor man zu putzen beginnt statt herkömmlicher Zahnpasta und festes Shampoo statt flüssigem. Eine gute Orientierungshilfe gibt Mimi Sewalskis Liste mit 200 Tipps für einen nachhaltigeren Lebensstil. Darin rät sie auch, dort anzufangen, wo die Veränderung nicht wehtut. „Das Schöne daran ist, dass man selten wieder zurück will. Was sich etabliert hat, bleibt, weil es aus Überzeugung geschieht.“
Buchtipp„
Nachhaltig leben. jetzt“ von Mimi Sewalski ist im Juni 2020 im Knesebeck Verlag erschienen. Die Autorin gibt Tipps für einen bewussteren Lebens- und Wohnstil. Ab 28,80 Euro.