Mein Wohnen: Ende der Schirmherrschaft
Von Angelika Groß
Eigentlich war mir unser 50 Zoll Fernseher im Wohnzimmer schon immer ein bisschen zu präsent. Klar, abends beim Schauen von Serien hat der große Bildschirm seine Vorteile. Ich wollte aber nie, dass ein technisches Gerät unsere Wohnung so dominiert, dass alle Möbel danach ausgerichtet werden.
Fernseher an der Wand
Denn als der Fernseher erst einmal an der Wand hing, hat sich der Rest des Mobiliars quasi von selbst eingerichtet. Das Sofa musste natürlich in die Ecke, von der aus man den perfekten Blick auf den Bildschirm hat. Der Esstisch wurde (zufällig) so platziert, dass man während des Essens die Nachrichten schauen kann und selbst vom Schlafzimmer aus kann man – dank offener Flügeltüren – zu den vertrauten Hintergrundgeräuschen gemütlich einschlafen.
Bücher statt Fernseher
Manchmal frage ich mich, wie wir unsere Wohnung eingerichtet hätten, wäre da nicht der Fernseher, der uns bereits im Vorfeld sämtliche Entscheidungen abgenommen hat. Vielleicht würde an der Wand stattdessen ein schönes Bild hängen und der Esstisch am Fenster stehen, mit dem Ausblick auf die Kirche gegenüber. Vielleicht reicht es fürs Erste ja, wenn wir den Fernseher am Abend einfach einmal ausgeschaltet lassen und stattdessen eines der vielen Bücher lesen, die sich auf dem Nachttisch stapeln. Aber erst nach der Fußball-EM ...
angelika.gross@kurier.at