Design der Woche: Schaukeln, wie früher
Von Angelika Groß
„Die Großmutter, die in ihrem Schaukelstuhl saß und strickte. Ein faszinierendes Bild von früher, das viel Ruhe ausstrahlt – bis heute.“ So beschreibt Mariusz Malecki, Gründer des Designstudios Ziben in Berlin, seine moderne Neuinterpretation des Klassikers. Dieser Stuhl lädt aber ohne Zweifel nicht nur Großmütter zum Schaukeln ein. Und auch in Sachen Komfort hat „Yoko“ ein Update bekommen.
Das Gestell aus massiver Eiche sorgt für Stabilität. Die Polsterbezüge, deren Farbe man auf individuellen Wunsch anpassen lassen kann, sind aus Schurwoll-Kammgarn oder Samt. Um den Boden muss man sich beim Schaukeln auch keine Sorgen machen – die Kufen des Stuhls sind auf der Unterseite mit Filz belegt. So wie auch alle anderen Möbel des Designstudios ist „Yoko“ handgefertigt.
Sozialistisches Design
Maleckis Kindheit und Jugend in Polen waren stark geprägt von sozialistischem Design. Gegenstände sollten vor allem nützlich und langlebig sein. Zeitlosigkeit und Funktionalität standen an erster Stelle. Als der Designer 2009 sein eigenes Studio in Berlin gründete, nahm er diese Werte zwar mit, kombinierte sie aber mit moderner Gestaltung und Individualität.
Seine Möbelentwürfe entstehen nach eigenen Angaben aus persönlichen Assoziationen, Erinnerungen und Bildern. So auch bei „Yoko“. Diese Neuinterpretation mag mit dem Klassiker auf den ersten Blick nicht mehr viel zu tun haben, aber: „Der Stuhl hat zwar eine neue Gestalt, die Bewegung und die Ruhe, die damals so fasziniert haben, sind jedoch geblieben“, so Malecki.
Und ob man nun darin schaukelt, strickt oder liest – bequem ist es in jedem Fall. Auf www.studio-ziben.de, Preis ab 1.550 Euro.