Architekturbiennale 2020: „Platform Urbanism“ im Fokus
Von Ulla Grünbacher
Die ersten Weichen für die Architekturbiennale 2020 in Venedig werden soeben gestellt. Für den österreichischen Pavillon zeichnen die Wissenschafter Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer verantwortlich. Die Direktoren des an der TU Wien angesiedelten „Centre for Global Architecture“ planen gemeinsam mit dem Team von „mostlikely“ die „Platform Austria“, die sich mit den Potenzialen der Zukunft und deren Architektur beschäftigt.
Im Mittelpunkt des Konzepts steht der Begriff des „Platform Urbanism“, der sich den Auswirkungen der Ausbreitung bahnbrechender Technologien auf den städtischen Raum widmet. Im Pavillon in den Giardini soll deshalb eine Plattform zur Reflexion und Debatte über die von Plattformen wie Facebook, AirBnB oder Uber geschaffenen gesellschaftlichen Veränderungen entstehen.
Experten werden über ihre Ansichten zu Zukunftspotenzialen in Architektur und Städtebau vor Ort bloggen. Dieser Teil der Ausstellung entsteht live auf einer Internetplattform, auf die man auch außerhalb der Giardini zugreifen kann.
Weltweite Beispiele für Platform Urbanismus
Parallel dazu läuft im Pavillon eine „Instagram-ähnliche“ Projektion mit Bildbeiträgen der eingeladenen Gesprächspartner zum Thema „We Like“ – das auch als Schriftzug die Fassade zieren wird. An der Rückseite des Pavillons wird im Hof eine Begegnungszone entstehen, in den Ausstellungsräumen werden weltweite Beispiele des Plattform-Urbanismus präsentiert. „Wir sind die User dieser Plattformen, die wir zugleich selbst mit unseren Inhalten produzieren“, betont Peter Mörtenböck. Fahrgemeinschaften, E-Scooter oder Lieferdienste würden zugleich das Stadtbild prägen und unser Handeln verändern. Das Team von „mostlikely“ kümmert sich darum, dass das Thema des Plattform-Urbanismus auch architektonisch sichtbar und benützbar wird.
Zu sehen im Rahmen der Architekturbiennale in Venedig von 23. Mai bis 20. November 2020.