Wirtschaft/Immo

Alternativ heizen: Umstieg braucht maßgeschneiderte Lösungen

Die Klimakrise ist in den Köpfen der Österreicher angekommen. Das zeigt eine aktuelle Stimmungsanalyse von WU Wien, Deloitte Österreich und Wien Energie. Die Akzeptanz für erneuerbare Energieprojekte und deren Ausbau ist so hoch wie nie zuvor, vor allem Photovoltaik – auch auf Freiflächen – ist beliebt. Der Klimawandel ist für die Mehrheit der Bevölkerung das größte Problem der kommenden Jahrzehnte. Damit steigt auch die Bereitschaft zur eigenen Verhaltensänderung und für Investitionen. So hat sich etwa die Bereitschaft zur Installation einer privaten Anlage innerhalb eines Jahres verdreifacht.

Wärmewende ist Herausforderung

Die steigende Beliebtheit von PV-Anlagen ist erfreulich. Die größere Herausforderung wird allerdings die Wärmewende sein. Fast ein Viertel der Heizungsanlagen in der Studie basiert weiterhin auf Erdgas. Der Anteil der Holz-, Hackschnitzel- und Pelletsheizungen sowie jener der Wärmepumpen ist im vergangenen Jahr nur leicht gestiegen. Blickt man fünf Jahre zurück, dann hat sich der Anteil an Luftwärmepumpen aber mehr als verdoppelt. Das grundsätzliche Interesse ist also vorhanden: Der überwiegende Teil der befragten Hausbesitzer möchte in eine erneuerbare Wärmeversorgung investieren.

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Klimaneutral heizen

Im urbanen Raum scheint die Wärmewende am schwierigsten zu sein. Wie kann sie gelingen? Die Fernwärme bleibt hier ein wichtiger Puzzlestein. Hier muss nicht jeder einzelne Haushalt umgestellt werden, „nur die Quelle muss dekarbonisiert werden“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie. Das Fernwärmenetz in Wien ist gut ausgebaut, mithilfe von Tiefengeothermie-Anlagen soll die Fernwärme bis 2040 klimaneutral werden.

Maßanzug statt Stangenware

Dort wo es das Fernwärmenetz gibt, ist die Errichtung einer Luftwärmepumpe nicht sinnvoll. „Um die Potenziale erneuerbarer Energieträger optimal zu nutzen, braucht es eine Energieraumplanung. Wir arbeiten hier eng mit der Stadt Wien zusammen“, so Strebl. „Für den Umstieg auf erneuerbare Energien gibt es keine One-fits-all-Lösung. Es reicht keine Stangenware, sondern es braucht einen Maßanzug.“

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