Wirtschaft/Immo

Kritik an neuen Regeln für Wohnkredite weitet sich aus

Die seit August in Österreich geltende restriktive Wohnkreditvergabe lässt die Wogen hochgehen. Vor allem, weil die Nachfrage nach Krediten seither zurückgegangen ist, und die Menschen zugleich zunehmend vorsichtiger agieren beim Thema Immobilienerwerb oder Hausbau. Banken und die Immobilienbranche fordern Lockerungen.

Aber von vorne

Zur Begrenzung von Risiken (Stichwort: Zinswende, Immobilienpreisboom und wirtschaftliches Umfeld) hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) für die Wohnkreditvergabe neue Kriterien definiert, die erfüllt werden müssen: Für den Kauf einer Immobilie müssen nun 20 Prozent des Kaufpreises in Form von Eigenkapital nachgewiesen werden, eine Laufzeit von maximal 35 Jahren und die monatliche Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlich verfügbaren Nettohaushaltseinkommens ausmachen.

Ausnahmekontingent

Zwar haben Finanzinstitute ein Ausnahmekontingent, bei dem eine gewisse Anzahl von Krediten nicht alle Vorgaben erfüllen muss. Doch vor allem Zwischenfinanzierungen sorgen für Probleme am Weg zur neuen Immobilie. Denn bis diese erworben werden kann und die bestehende Wohnung verkauft ist, müsse der gesamte Kaufpreis zwischenfinanziert werden.

Länder versprechen Erleichterungen

Nachdem das Land Niederösterreich bereits im Oktober Erleichterung für Kreditnehmer versprochen hat, zieht nun Vorarlberg nach. Niederösterreich will von der geforderten Eigenmittelquote fünf Prozent als Haftung übernehmen, gedeckelt mit 30.000 Euro. Die Laufzeit von Landesdarlehen werden von 27,5 auf 34,5 Jahre angehoben, damit sich die monatliche Belastung reduziere. Vorarlberg wiederum hat die Förderrichtlinien überarbeitet, um vor allem jungen Menschen und Familien zu unterstützen. Im Rahmen der überarbeiteten Wohnbauförderung gewährt das Land ein zinsfreies Eigenmittelersatz-Darlehen in der Höhe von bis zu 25.000 Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren.

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