Handel in der Krise: Immer weniger Flächen zum Shoppen
Von Vanessa Haidvogl
Shopping Center, Einkaufszentren und Fachmarktzentren sind wichtige Bestandteile der heutigen Konsumgesellschaft. Sie müssen sich jedoch an die sich wandelnden Vorlieben der Verbraucher anpassen. Während die Ausgaben für Bekleidung stagnierten, stiegen die Ausgaben für Gastronomie und Freizeit, was die österreichischen Retail-Immobilien vor neue Herausforderungen stellt.
Weniger Shopflächen
Allein im Mode- und Schuhhandel sind im vergangenen Jahrzehnt rund 18 Prozent der Verkaufsfläche verschwunden. Das nützen viele Händler, die Verträge entsprechend nachzuverhandeln. „Deckelungen von Betriebskosten oder Einschleifregelungen sind bereits gang und gäbe“, so Stefan Krejci von Remax Commercial Austria.
Der Standort + Markt City-Retail Studie 2024 zufolge sind rund 9.000 m² Verkaufsfläche im Jahr 2023 verschwunden. Dennoch hat sich die Leerstandsrate in den österreichischen Städten nur unwesentlich auf 6,7 Prozent reduziert, weil in den vergangenen Jahren Verkaufsflächen zurückgegangen sind und anderwertig genutzt werden, etwa als Arztpraxis oder Friseursalon.
Mehr Unterhaltung
Um in der schnelllebigen Welt relevant zu bleiben, müssen österreichische Retail-Immobilien innovative Konzepte umsetzen und mehr Raum für Erlebnisse und Entertainment bieten. Gastronomie, Sport- und Wellnessangebote wie Fitnessstudios sowie öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen könnten laut Remax-Experten eine wichtige Rolle bei Umnutzungen spielen.
Mieten in den Landeshauptstädten
Die Spitzenmiete in der Wiener Innenstadt liegt laut CBRE am Kohlmarkt konstant bei 360 Euro/m²/Monat. Im Vergleich dazu liegen die Mieten in der Kärntner Straße bei rund 150–200 Euro/m²/ Monat. Die durchschnittliche Miete in A-Lage liegt in Linz aktuell bei 40–70 Euro/m²/Monat. In Salzburg liegt die monatliche Miete in innerstädtischer Lage bei 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Bis zu 80 Euro pro Quadratmeter werden derzeit in Graz verlangt.