Gemeinnützige wollen Wohnungserwerb erleichtern
Von Ulla Grünbacher
Bei den aktuellen Immobilienpreisen und dem strengeren Bonitätscheck der Banken bei der Kreditvergabe wird ein ein Wohnungs- oder Hauskauf immer schwieriger. Die Gemeinnützigen Bauvereinigungen schlagen nun vor, den Erwerb einer Wohnung zu erleichtern.
Das sogenannte Stundungsmodell sieht vor, dass 20 Prozent des Kaufpreises als erste Rate angezahlt werden, der Rest werde vom Bauträger gestundet, erklärte Christian Struber von der Arge Eigenheim diese Woche im Ö1-„Mittagsjournal“. Monatlich wären zumindest 1.000 bis 1.200 Euro zurückzuzahlen. Der gemeinnützige Bauträger bleibt bis zur kompletten Abzahlung mit einem Pfandrecht im Grundbuch.
Im Unterschied zum Mietkauf sei der Käufer sofort Eigentümer, außerdem werden beim Mietkauf die monatlichen Mieten nicht für die Tilgung des Kaufpreises angerechnet. Noch im Juli soll mit Banken über die Umsetzung des Modells gesprochen werden. Beim Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) findet das Modell durchaus Anklang. Bauexperte Michael Klien hält die Idee eines Stundungskaufs „grundsätzlich für überlegenswert“.
„Die Preise, die bei den Gemeinnützigen verlangt werden, würden es breiten Bevölkerungsschichten erlauben, Eigentum zu erwerben“, strich Klien als positiv hervor. Die Nachfrage nach Wohneigentum ist laut Bauträgern in den vergangenen acht Monaten stark eingebrochen, weil viele Kaufinteressenten keinen Kredit bekommen. Die strengeren Kreditvergabestandards, die in der sogenannten KIM-Verordnung geregelt sind, gelten seit August 2022.