Baupaket: Fördergeld kommt nicht auf Baustellen an
Von Ulla Grünbacher
Die Investitionen in den Wohnbau sind von merklichen Rückgängen betroffen, beklagen Branchenvertreter der Bauwirtschaft, der gemeinnützigen und gewerblichen Bauträger. "Die Kundennachfrage wäre gegeben, es hakt an der Finanzierung, an der Projektvorbereitung", sagt Peter Krammer vom Fachverband der Bauindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich.
„Viele genehmigte Projekte werden erst gar nicht begonnen", so Andreas Köttl, Präsidiumssprecher der VÖPE (Vereinigung österreichischer Projektentwickler). Die Vorverwertung sei nicht gegeben, daher würden die Bauträger erst gar nicht anfangen, zu bauen.
Das größte Problem
Zwar hat die Regierung ein Baupaket in der Höhe von 2,2, Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. "Doch das Geld kommt nicht an den Baustellen an", so Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch. Laut Andreas Köttl, müsste man an "ein paar Stellschrauben drehen", dann würde das Geld an den Baustellen ankommen.
Er bezieht sich damit auf die lange Verfahrensdauer bei Baubewilligungen, auf die überbordende Normenlandschaft. Hier sollte man schauen, was noch zeitgemäß sei. Es gehe um energetische Lösungen, mutige Vorgaben, klare Linien.
Kapazitäten erreichen
"Die Länder müssen ihre Kapazitäten erreichen, um dann zusätzliche Mittel zu bekommen", erklärt Peter Krammer vom Fachverband der Bauindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich, da es sich um zusätzliche Mittel zu jenen der Länder handelt. "Doch die Kapazitäten könnten manchen nicht erreichen."
Denn laut Vorgabe des Bundes steht das Geld ausschließlich für zusätzliche Ausgaben in der Wohnbauförderung zur Verfügung. Die Länder müssen also nachweisen, dass sie im Neubaubereich mehr Wohnungen fördern als im Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023. Dass dies nicht so einfach ist, darauf weisen die Branchenvertreter hin.