"Harakiri" des Airbag-Herstellers Takata soll verhindert werden
Von Kid Möchel
Bei einem solchen Kurscrash nützt auch der beste Airbag nichts. Die Aktie des börsennotierten japanischen Autogurte- und Airbag-Herstellers Takata (49.000 Mitarbeiter) ist am Donnerstag um 55 Prozent auf 110 Yen (88 Cent) abgestürzt. Zwischenzeitlich musste der Handel sogar ausgesetzt werden.
Auslöser dafür war die Mitteilung, dass der marode Konzern voraussichtlich am Montag Gläubigerschutz bzw. ein Insolvenzverfahren beantragen wird.
100 Millionen Autos
Die Japaner betreiben im deutschen Aschaffenburg und im rumänischen Arad jeweils Werke und beliefern nahezu alle Autohersteller: von Audi bis VW, von Honda bis Toyota, von BMW bis Mercedes, von General Motors bis Tesla.
Mindestens 16 Autofahrer wurden getötet, weil die Airbags bei Unfällen nicht auslösten, während der Fahrt plötzlich losgingen oder beim Auslösen Metallteile im Auto verschossen und Insassen massiv verletzten.
Anfang 2017 verdonnerten die US-Behörden die Japaner zu einer Schadenersatzzahlung von umgerechnet 761 Millionen Euro an Autohersteller und 112 Millionen Euro an betroffene Autofahrer. Die verhängte Strafe (22,34 Millionen Euro) fiel dabei in die Kategorie "Peanuts". Trotz dieser Mega-Probleme war Takata bisher "too big to fail".
Pleite hinausgezögert
Indes will der US-Autozulieferer Key Safety Systems (KSS), der zum chinesischen Konzern Joyson Electronics gehört, bei Takata einsteigen. KSS und der US-Finanzinvestor Bain Capital wollen den Japanern vorerst umgerechnet 895 Millionen Euro Kapital zur Verfügung stellen.