Wirtschaft

Griechische Fähren mit High-Speed

Vor dem Urlaub ist es noch einmal richtig stressig geworden: Im Jänner hat ein Österreicher eine Fähre der Minoan Lines von Triest nach Patras in Griechenland gebucht. Ende Mai sollte es losgehen. Doch als der Urlauber im März die Buchung prüfte, gab es diese Fährstrecke nicht mehr. "Minoan verständigt einen davon nicht", klagte er dem KURIER. Eine Sprecherin der Minoan Lines versicherte dem KURIER, dass alle Passagiere über die Änderungen der Fahrpläne informiert worden seien.

Die Autofähre Europalink, die auf der Strecke Triest-Patras eingesetzt werden sollte, sei von der Werft nicht rechtzeitig geliefert worden, wurde Reiseagenturen mitgeteilt. Alle betroffenen Passagiere wurden auf den 500 Kilometer südlich gelegenen Hafen Ancona umgebucht. Sollten die Kunden das ablehnen, wird der Ticketpreis zurückgezahlt.

Mehr Passagiere

Der Vorfall mit Minoan, die mehrheitlich der italienischen Grimaldi-Group gehört, dürfte tatsächlich ein Einzelfall sein. Mit weiteren Störungen bei griechischen Passagierfähren ist heuer nicht zu rechnen. "In diesem Sommer erwarten wir genau so viele Passagiere wie 2014", sagt Michalis Sakelis, Präsident der griechischen Passagierschiffs-Eigentümer, zum KURIER. Seit 2009 transportierten die griechischen Fähren 30 Prozent bzw. zwölf Millionen Passagiere weniger. 2014 war das erste Jahr, in dem ein Plus von fünf Prozent verbucht wurde.

Moderne High-Speed-Schiffe

Fakt ist: Die griechischen Reedereien haben seit Jahrzehnten einen schlechten Ruf. Doch „rostige Seelenverkäufer“ gehören aber in der Regel und auf den Hauptrouten der Vergangenheit an. Die griechischen Reedereien erneuern ihre Flotten. So auch das Seajets-Consortium. Es betreibt zehn High-Speed-Fähren in der Ägäis. Einzelne Schiffe können bis zu 2100 Passagiere und 600 Fahrzeuge transportieren. Diese Fähren in Katamaran-Bauweise flitzen mit rund 70 Kilometern pro Stunde über das Wasser. Der Nachteil: Eine Fahrt kostet so viel wie ein Inlandsflugticket. Einen guten Namen hat auch die Reederei Blue Star Ferries, die acht Schiffe auf nationalen und drei auf italienisch-griechischen Routen betreibt. Bei Blue Star wird nie gestreikt, sagt eine Tourismusexpertin, weil die Seeleute ihren Lohn pünktlich erhalten. Auch die Reederei Hellenic Seaways hat einen guten Ruf. Sie betreibt 22 Fähren, darunter vier High-Speed-Schiffe. Auch die Reederei Hellenic Seaways betreibt 22 Schiffe, darunter vier High-Speed-fähren.