Wirtschaft

Gastrozulieferer fordern raschen Umsatzersatz

Seit Anfang November sind Gastronomie und Hotellerie wieder geschlossen – und bleiben das auch noch bis zum 7. Jänner. Das heißt: Mehrere Monate Umsatzentgang für die geschlossenen Betriebe, aber auch für deren Zulieferer. Und genau die wollen ihre Sorgen um die finanzielle Zukunft jetzt öffentlich machen. Denn hier gibt es bisher noch keine Lösung der Regierung für einen Umsatzersatz.

Die Forderung: Mindestens 50 Prozent Umsatzersatz für die Zulieferer der Gastronomie. „Aber je mehr, desto besser“, so Gerhard Wohlmuth, Bundesobmann des Agrarhandels und Vorsitzender des Weinhandels in der Wirtschaftskammer, gegenüber dem KURIER.

Die Betriebe hätten mit Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent zu kämpfen, sagt Wohlmuth. Der Fixkostenzuschuss könne das oft nicht abfedern – es handle sich oft um Familienbetriebe, denen die Gebäude des Unternehmens gehören, weswegen nur niedrige Fixkosten anfallen. Je nachdem, wie stark die Unternehmen von der Belieferung von Gastronomie und Hotellerie abhängig sind, gebe es aber „gravierende Liquiditätsprobleme“, so Wohlmuth.

Direkte Zulieferer sind etwa Firmen wie Transgourmet, die direkt an die Gastronomie liefern. Indirekte Zulieferer sind etwa der Obst- oder Weinhandel.

Gleichzeitig ist die Berechnung des Umsatzersatzes im Falle der Zulieferer freilich schwieriger. Die Zulieferer sind im Gegensatz zu Gastronomie und Hotellerie ja nicht behördlich geschlossen, können also natürlich auch weiter Umsätze machen.

Die Mitgliedsbetriebe jedenfalls seien „verzweifelt“, erklärt Wohlmuth. Es sei „gut“, dass die Gastronomie so gut bedient wurde, sagt Wohlmuth. Aber „auf die Gastrozulieferer hat man anscheinend vergessen.“

Arbeit „mit Hochdruck“

Stimmt nicht, heißt es aus dem Finanzministerium. Man arbeite mit Hochdruck daran, sagt Ministeriumssprecher Johannes Pasquali gegenüber dem KURIER. Man werde den „indirekten Umsatzersatz“ in Bälde präsentieren, betont Pasquali. Dem Vernehmen nach könnte es kommende Woche so weit sein. Ob sich erste Auszahlungen heuer noch ausgehen, ist damit natürlich fraglich.

Laut Auskunft von Pasquali wurden im Rahmen des Umsatzersatzes bisher bereits 1,4 Milliarden Euro ausbezahlt.