Forscher brauchen mehr Geld
Von Franz Jandrasits
"Das Geld ist ja da, es wird nur falsch ausgegeben." Hannes Androsch, Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), fordert eine deutliche Aufstockung der Mittel für Forschungsförderung und Universitäten. Statt Hunderte Millionen Euro "Strafe" für nicht erreichte Klimaziele zu zahlen oder die Pendlerpauschale zu erhöhen, sollten Milliardenbeträge in Bildung und Forschung fließen. Sonst laufe Österreich Gefahr, kritisierte Androsch gemeinsam mit Vertretern der Unis und Förderagenturen am Mittwoch, international den Anschluss und vor allem an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.
Milliarden fehlen
Vor allem der Grundlagenforschung fehlt es laut Pascale Ehrenfreund, Chefin des Wissenschaftsfonds FWF, an Geld: "Wir nützen unser Forschungspotenzial nicht aus." Wegen Geldmangel könnten Förderanträge im Volumen von 80 Millionen Euro nicht bewilligt werden. Um neue Initiativen zu setzen, müssten die FWF-Mittel von derzeit 200 auf rund 490 Millionen Euro 2018 mehr als verdoppelt werden.
Neben staatlicher Förderung müssen allerdings, so Klaus Pseiner, Geschäftsführer der FFG, die Projekte im Bereich angewandte Forschung fördert, auch die Forschungsausgaben der privaten Unternehmen steigen. Bis 2020 wäre eine Verdoppelung auf 10,2 Milliarden Euro nötig. Der private Anteil an den Forschungsausgaben soll dadurch von rund 60 auf etwa 70 Prozent ansteigen. Dafür müsse es, fordert Androsch, unter anderem Steuerzuckerl für Forschungsstiftungen geben.