Wirtschaft

Ford: Die Spannung steigt ständig

An der in naher Zukunft zumindest teilweisen Elektrifizierung von Automobilen lässt man bei Ford im europäischen Entwicklungszentrum in Aachen gleich gar keine Zweifel mehr aufkommen und verweist nicht ohne Stolz darauf, mit mehr als 170.000 produzierten Hybrid-Fahrzeugen weltweit der zweitgrößte Anbieter (hinter Toyota) von Hybrid- und Elektrofahrzeugen zu sein.

Um die Nachhaltigkeit der Firmenstrategie zu untermauern, gewährten die Entwickler und Marketing-Verantwortlichen einen flüchtigen Blick in das bevorstehende Modell-Portfolio, das neben drei Plug-in-Hybridmodellen auch zwei rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge enthalten wird.

C-Max-Hybrid

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Als erstes Serienmodell mit kombiniertem Elektro- und Benzinmotor wird 2013 der fünfsitzige C-Max Energi debütieren, der Innenstadtbereiche rein elektrisch und bis zu 75 km/h schnell passieren können soll. Als Speichermedium wird dem Energi eine auf der Hinterachse untergebrachte Lithium-Ionen-Batterie dienen. Folgen werden der C-Max-Hybrid und ein Modell auf der nächst größeren S-Max-Plattform.

Während der Transit Connect Electric bereits seit 2010 in den USA bei verschiedenen Flottenbetreibern seinen Dienst versieht, kommt der kompakte Transporter mit reinem Elektroantrieb in wenigen Monaten in Europa auf den Markt. Unter anderem hat die norwegische Post 20 Exemplare des maximal 105 kW starken E-Fahrzeugs geordert, dessen nominale Reichweite von 130 km für den täglichen Gebrauch mehr als ausreichend sein soll. Erste Testkilometer bescheinigen dem Transit Connect bei frühlingshaften Umgebungstemperaturen ein völlig problemloses Fahr- und Ansprechverhalten.

Noch mehr Agilität verspricht Ford mit dem Focus Electric ab 2013: Rund 123 PS Leistung, eine Reichweite von mindestens 160 km und eine auf 3 bis 4 Stunden halbierte Ladezeit sollen in Verbindung mit dem modernen Fahrzeug auch hierzulande Kunden von der Alltagstauglichkeit des E-Antriebes überzeugen.

E-Mobilität im Netz

Erste Ergebnisse der von Ford in Verbindung mit der Universität Duisburg-Essen durchgeführten Flottenversuche belegen, dass Elektromobilität in urbanen Ballungsräumen mit bereits bestehender Infrastruktur möglich wäre.

In gewohnt polarisierender Manier umreißt Prof. F. Dudenhöffer die wichtigsten Akzeptanzpunkte für E-Autos: Bei einer gemessenen, durchschnittlichen täglichen Fahrdistanz von 45 Kilometer der Kölner Probanden würde ein E-Auto wie der Ford Focus rund 0,104 kWh/km verbrauchen, was bei einer Batteriekapazität von heute üblichen 20 kWh für einen Fahrbetrieb von über vier Tagen ohne nachzuladen reichen würde. Würden dann rund zehn Prozent aller Fahrzeuge in einer Stadt wie beispielsweise Köln (rund 33.400 E-Autos) nur elektrisch betrieben, bedeutete dies einem Mehrverbrauch an Strom von nur 3,2 Prozent des Energieverbrauchs der dortigen privaten Haushalte. Probleme für die Netzkapazität bei Aufladung mit Lichtstrom ergäben sich demnach nicht.