Flughafen-Drehkreuz Wien lebt von der AUA
Die Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck, der Wiener Standortanwalt Alexander Biach und der Flughafen Wien-Chef Günther Ofner haben einen Appell zur Rettung des österreichischen Home-Carriers AUA gestartet. „Wir waren bei der Ansiedlung von internationalen Headquarters in Wien sehr erfolgreich, es siedeln sich rund 220 Unternehmen im Jahr an“ sagt Ruck. „Der Flughafen Wien ist für uns eine essenzielle Drehscheibe. Der Standort Wien braucht den Flughafen und das Drehkreuz in Schwechat, vor allem in seiner Ausrichtung nach Osteuropa und auf der Langstrecke.“
Die volkswirtschaftlichen Effekte eines Home Carriers wie der AUA seien enorm. Die AUA sorgt österreichweit für 2,7 Milliarden Euro an Wertschöpfungszuwachs und sichert so fast 18.000 Jobs.
Alleine durch den in Wien so wichtigen Kongress- und Tagungstourismus sorgt die AUA für eine Wertschöpfung in Höhe von 221 Millionen Euro und sichert 2.400 Arbeitsplätze pro Jahr. Bei finanziellen Hilfen der Republik Österreich für die AUA sollte laut Ruck die Einflussnahme auf die Ausgestaltung des Luftfahrt-Drehkreuzes Wien de facto Bedingung sein.
„Standortpolitisch gibt es keine Alternative zu einem Home-Carrier“, sagt der Wiener Standortanwalt Alexander Biach. „Würde der Home-Carrier komplett wegfallen, würde der Staat rund eine Milliarde Euro an Steuer-Einnahmen pro Jahr verlieren.
Daran könne man ableiten, dass es Sinn mache, auf Zuschüsse oder Eigenkapitalmaßnahmen bei der AUA zu setzen. Von einem Home-Carrier würden nahezu alle Wirtschaftszweige profitieren.
„Alleine im Urlaubsgäste-Bereich haben wir durch die AUA pro Jahr Wirtschaftswachstumseffekte in Höhe von 634 Millionen Euro für Wien und mehr als 400 Millionen Euro an Steuern“, sagt Biach. „Unterm Strich steht fest, für den Erfolg des Standortes Wien brauchen wir einen Home-Carrier, der Drehkreuzfunktion hat mit der Schwerpunkt Osteuropa und wir brauchen ein Langstreckennetz.“
Vernetzte Wirtschaft
„Eine global vernetzte Wirtschaft kann ohne gute Flugverbindungen nicht existieren“, fügt Flughafen-Chef Günther Ofner hinzu. „Ohne die Langstrecke haben die Zubringerflüge keinen Sinn und umgekehrt.“ Von den rund 14 Millionen Passagieren, die die AUA im Vorjahr transportierte, sind 55 Prozent Transitpassagiere auf der Langstrecke, die in Wien umsteigen.
„Es ist so wichtig, einen Weg zu finden, dass das Drehkreuz künftig funktionsfähig bleibt“, sagt Günther Ofner. „Dass die Regierung für die Unterstützung der AUA auch Forderungen stellt, ist selbstverständlich. Denn wenn man Geld investiert, muss der gewünschte Effekt gesichert sein.“