Wirtschaft

Eurozone schrumpft noch: Frankreich schafft bereits Wachstum

Mit einem Minus von 0,6 Prozent (zum Vorquartal) entwickelte sich die Wirtschaft aber schon besser, als von Experten befürchtet.

Nach wie vor prägt die Corona-Situation das Geschehen. Die Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie kosten massiv.

Von den vier größten Volkswirtschaften im Euroraum schrumpfte die Wirtschaft in den ersten drei Monaten in Deutschland, Italien und Spanien. Und sie wuchs erstaunlicherweise in Frankreich und zwar um 0,4 Prozent im Vergleich zum 4. Quartal 2020. Und das trotz ebenfalls angespannter Coronasituation.

Auch im Vergleich zum ersten Quartal 2020 zeigt sich: Bis auf Frankreich (+1,5 Prozent) und Litauen (+1,0 Prozent) waren die Wachstumsraten für alle Länder negativ. In Österreich betrug das Minus 2,7 Prozent.

Alle Inhalte anzeigen

Zum Jahresstart kamen in Frankreich positive Wachstumsimpulse vom Inlandskonsum und von den Investitionen. Dagegen belasteten die Exporte das Resultat infolge rückläufiger Ausfuhren. Frankreich ist nach Deutschland die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone.

Vor allem das Minus in Deutschland überrascht, weil der Exportweltmeister doch tendenziell stärker von der Erholung in China und in den USA profitiert als andere Länder. Doch geschlossene Geschäfte belasten den privaten Konsum, die Baubranche wurde längere Zeit von Minustemperaturen behindert und die Produktion in der Autoindustrie leidet an Knappheiten bei Vorprodukten wie Halbleitern.

Impfung als Konjunkturspritze

Hoffnung machen europaweit die Fortschritte beim Impfen. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane erwartet deshalb eine kräftige Erholung in den nächsten Monaten. "Wenn man das ganze Jahr 2021 zusammennimmt, denken wir, dass die Aktivität um rund vier Prozent über den Werten von 2020 liegen wird", sagte der oberste Ökonom der Euro-Notenbank.

Auch in Deutschland erwarten die meisten Experten, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal wieder auf Wachstum schaltet. Die deutsche Regierung rechnet für heuer mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,5 Prozent. Zum Vergleich: Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) ging im März für Österreich von 2,3 bzw. 1,5 Prozent BIP-Plus in einem Öffnungs- und einem Lockdownszenario für 2021 aus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet hingegen bereits ein Plus um 3,5 Prozent - also so kräftig wie in Deutschland.