Einigung bei Eisenbahnern: 8 Prozent mehr oder mindestens 480 Euro
Nach einem Warnstreik vor 14 Tagen und vielen langen Verhandlungen haben sich die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter der Eisenbahnbranche auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt. Die Eisenbahner bekommen nun acht Prozent mehr Lohn und Gehalt beziehungsweise mindestens 480 Euro mehr für zwei Jahre. Die Arbeitgebervertreter boten zuletzt 8,4 Prozent bzw. eine Mindesterhöhung von 208 Euro an.
Die Lösung sieht eine Staffelung vor. Per 1. Dezember gibt es nun das Gehaltsplus von 8 Prozent oder mindestens 210 Euro. In zwei Schritten steigt dieser Mindestbetrag im Laufe des nächsten Jahres auf 250 bzw. auf 290 Euro.
Untere Gehaltsstufen steigen stärker
Mit 1. Februar 2024 kommen nochmals 190 Euro dazu, sodass die Gehälter bis Anfang 2024 um zumindest 480 Euro (290 Euro als letzte Anpassungsstufe von 2023 und 190 Euro für 2024) steigen. Hinzu kommt jedoch die Inflationsabgeltung für das kommende Jahr.
Für die unteren Gehaltsstufen bedeutet diese Mindestanpassung eine Steigerung um 11 bis 12 Prozent. Im Schnitt bedeutet der Lohnabschluss eine Gehaltssteigerung um 8,08 Prozent.
Leistbarer Abschluss
"Das war eine ernste Situation, der Kompromiss kann sich sehen lassen sagt Gerhard Tauchner, Verhandler von der Gewerkschaft vida. Die Mitglieder müssten noch am Mittwoch und Donnerstag befragt werden, ob sie mit dem Ergebnis zufrieden seien. Er geht aber davon aus, dass sie zustimmen werden. Sollten die Mitglieder wider Erwarten das Ergebnis nicht akzeptieren, müsse man zurück an den Verhandlungstisch.
Für Thomas Scheiber, Verhandler für die Arbeitgeberseite, ist der Abschluss für die Unternehmen leistbar, vor allem weil er auf zwei Jahre aufteilbar sei. Die 8,08 Prozent seien bei einer der Verhandlung zugrundeliegenden Inflation von acht Prozent akzeptabel.
Stärkung der Branche
Tauchner glaubt, dass das Ergebnis die Eisenbahnbranche stärken werde, da sie dringend Personal suche und mit höheren Löhnen bzw. Gehältern leichter Leute zu finden seien.