Wirtschaft

Die Oberbank geht für ihre Mitarbeiter stiften

Oberbank-Chef Franz Gasselsberger konnte am Dienstag stolz das neunte Rekordhalbjahr in Folge präsentieren. Das Betriebsergebnis zog um 15,1 Prozent auf 139,4 Millionen Euro an, der Überschuss nach Steuern verbesserte sich um 12,2 Prozent auf 114 Millionen Euro. „So weit, so fad, so stabil“, so Gasselsberger launig. Der Schub sei von einer „unglaublich starken Kreditnachfrage“ gekommen. Zahlen zum stärksten Kreditwachstum in der Geschichte der Bank: Bei den Kommerzkrediten gab es ein Plus von 9,3 Prozent, bei den Privatkrediten eines von 6,6 Prozent. Das war ein viel höheres Tempo als im Durchschnitt des heimischen Bankenmarktes. Dass nur 5,3 Millionen Euro an Risikovorsorgen gebildet werden mussten, zeigt die Qualität der Schuldner. „So tief wird das aber nicht bleiben“, sagt der Bank-Chef voraus.

Protektionismus, Türkei, Staatsverschuldung – Gasselsberger fallen viele Drohpotenziale ein, die die Stimmung der Kunden trüben könnten. Er bleibt daher bei einem zurückhaltenden Ausblick: Das Rekordergebnis des Vorjahres zu erreichen, wäre ein Erfolg.

Mitarbeiter-Stiftung

Neu ist, dass die Oberbank eine Stiftung für Mitarbeiterbeteiligungen gründet – die die Regierung vor dem Sommer beschlossen hat. Gasselsberger kann der Regierung zu diesem Beschluss "nur gratulieren". Damit könnten Unternehmen nicht nur ihrem sozialen Auftrag nachkommen, sondern könnten für zusätzliche Motivation sorgen. Im Vorjahr wurden bereits 10 Millionen Euro für die Stiftung rückgestellt, heuer noch einmal so viel. In diesem Volumen bekommen Mitarbeiter in den kommenden vier Jahren steuerbefreit und unentgeltlich Aktien übertragen. Das Gehalt bestimmt den Zuteilungsschlüssel.

Neu bei der Oberbank ist auch: Heuer wird das Banknetz um zehn bis zwölf Filialen erweitert, per Jahresende sollen es rund 170 sein. Im zweiten Halbjahr sind die ersten Filialgründungen in Baden-Württemberg und Sachsen geplant.