Laudamotion: Airlines liefern sich Preiskampf auf Kosten der Mitarbeiter
Von Kid Möchel
Der ruinöse Preiskampf unter den Billigairlines sorgt für heftige Turbulenzen in Wien. „Die Airlines steuern auf eine Gewitterfront zu. Weder die Wirtschaftskammer (WKÖ) noch die Gewerkschaft können daran Interesse haben, dass es zu größeren Turbulenzen kommt“, sagt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit Wirtschaftskammerpräsident Mahrer und die WKÖ als Sozialpartner gefordert: Im Interesse des österreichischen Airlines-Bordpersonals und der heimischen SteuerzahlerInnen müssten jetzt rasch gemeinsam Lösungen gefunden werden, um diesen Turbulenzen mit der Aufnahme unmittelbarer Verhandlungen über einen einheitlichen Branchenkollektivertrag im Sinne eines fairen Wettbewerbs für die Fluglinien und eines Stopps des Preiskampfes der Billigairlines in Wien auf den Rücken der Beschäftigten doch noch ausweichen zu können, meint der vida-Gewerkschafter.
Derzeit tagt der Betriebsrat von Laudamotion, drei zeitlich gestaffelte Betriebsversammlungen sind heute angesetzt.
Unverholene Drohungen
Es sei unübersehbar, dass sich die Lage in der österreichischen Luftfahrtbranche zunehmend zuspitze, sagt Hebenstreit weiter. Die in Wien ansässigen Airlines lieferten sich einen erbitterten Preiskampf, mittlerweile ausschließlich auf Kosten der Bordbelegschaften. Die Spitze dieser Auseinandersetzung sei mit Sicherheit die aktuelle Situation bei der zur Ryanair-Gruppe zählenden Laudamotion am Flughafen Wien. „Das Unternehmen droht unverhohlen damit, MitarbeiterInnen zu kündigen, wenn nicht seitens des Betriebsrates eindeutig gesetzeswidrige Forderungen des Managements akzeptiert werden“, kritisiert der vida-Vorsitzende.
Solidarität bekundet
Das Vorgehen gegenüber den Lauda-Beschäftigten habe die Belegschaftsvertretungen anderer in Österreich ansässiger Airlines auf den Plan gerufen. „Sie erklären sich nicht nur mit den Beschäftigten der Lauda solidarisch. Sie zeigen sich auch entschlossen, den für alle Beteiligten ruinösen Wettbewerb der Airlines gemeinsam mit ihren Betriebsräten und der Gewerkschaft durch brancheneinheitliche Rahmenbedingungen eindämmen zu wollen. Den ersten Schritt dazu bildet die von der vida beantragte Satzung des branchendominanten Kollektivvertrag nach Paragraf 18ff des Arbeitsverfassungsgesetzes (ArbVG)“, sagt Hebenstreit.