Wirtschaft

Der tiefe Fall des Sparbuchs

In drei Jahren wird der Weltspartag zum bereits 100. Mal begangen. Doch während der Tag in der Vergangenheit für Feierstimmung gesorgt hat, ist inzwischen Trübsal blasen angesagt. Schon in den vergangenen Jahren gab es angesichts der Tiefzinspolitik der Notenbanken kaum Erträge am Sparbuch. Und jetzt sorgt die hohe Inflation noch mehr dafür, dass es als Vorsorgeform de facto keinen Sinn mehr hat.

Auch viele Banken absolvieren den Tag mehr oder weniger freudlos und in traditioneller Pflichterfüllung, manche ersparen sich sogar die Geschenke. Dabei wären diese meist mehr Wert als Zinsen im 0,irgendwas-Bereich. Obendrein können sich infolge der hohen Preissteigerungen ohnehin immer weniger Menschen überhaupt etwas zum Sparen auf die Seite legen.

Wird damit das Sparbuch zum Auslaufmodell? Nicht zwingend. Für den Notgroschen taugt es allemal mehr als das Geld unterm Kopfpolster zu bunkern. Kinder können damit am besten das Sparen und den Wert von Geld lernen. Und vor allem: Es ist ja nicht gesagt, dass die aktuellen Umstände für alle Zeiten in Stein gemeißelt bleiben. Die Zinsen steigen ja bereits (wenn auch eher in homöopathischen Dosen) und die Inflationsrate wird sich auch früher oder später (leider eher später) normalisieren.

Bis dahin gilt, nach Alternativen Ausschau zu halten. Zugegeben, auch diese sind derzeit eher rar gesät. An den Finanzmärkten fehlt ein nachhaltiger Trend nach oben, es gibt immer wieder Rückschläge; und andere Veranlagungsformen wie Gold oder Immobilien sind meist schon viel zu teuer.

Da hilft wohl bis auf Weiteres nur durchtauchen. Es kommen sicher wieder bessere Zeiten für Anleger. Wenn sie auch jetzt noch nicht in Sicht sind.

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