Wirtschaft

Denzel will in Osteuropa durchstarten

Der Wiener Autoimporteur und Händler Denzel ist bereits seit acht Jahren Vertragspartner der chinesischen Automarken Chery und BYD. Doch bisher wurde noch kein einziges Fahrzeug dieser Marken verkauft. „Es gibt noch keine Fahrzeuge, die für Europa geeignet sind“, sagt der scheidende Denzel-Vorstandschef Alfred Stadler. Grund sei vor allem der zu hohe Schadstoffausstoß. „Die Chinesen sind weit davon entfernt, die ab Herbst geltende Emissionsverordnung Euro 6 zu erfüllen.“ Auch in den nächsten drei Jahren werde sicher kein Auto aus China verkauft werden.

Rückzug aus Carsharing

Dann aber, so Stadler, gebe es durchaus Chancen, vor allem in den angrenzenden Ländern Osteuropas. Allerdings wolle Denzel nur als Importeur, nicht aber als Händler, tätig werden. Zurückgezogen hat sich Denzel aus dem Carsharing. „Das ist für uns niemals wirtschaftlich zu betreiben, weil die Hersteller aus Marketinggründen selbst in den Markt eingestiegen sind.“ Diese könnten aufgrund ihrer Größe leichter agieren.

Denzel verkaufte im Vorjahr 42.339 Neu- und Gebrauchtautos (plus 1000 Stück). Die jährlich steigenden Kurzzulassungen sind Stadler im Gegensatz zu Kritikern in der Branche, die von Marktverzerrung sprechen, kein Dorn im Auge. „Man muss für einen gewissen Kundenkreis günstigere Fahrzeuge anbieten.“ Ein Rabatt von 5000 Euro bei einem Listenpreis von 20.000 Euro sei weniger elegant als eine Kurzzulassung. „Auch diese Autos werden verkauft und werden nicht in der Donau versenkt“, sagt Stadler. Für den gesamten heimischen Automarkt rechnet er heuer mit ebenso vielen Pkw-Neuzulassungen wie im Vorjahr (318.000). Im ersten Quartal gab es dank der Vorziehkäufe wegen der Erhöhung der Normverbrauchsabgabe ein kleines Plus von 1,4 Prozent.

Umsatzsteigerung

Im Vorjahr steigerte die Denzel Holding (inklusive Bank, Leasing und Immobilien) den Umsatz um 6,7 Prozent auf 599 Mio. Euro, der Gewinn fiel von 9,6 auf 9,4 Mio. Euro. Heuer erwartet Stadler eine moderate Umsatz- und Ergebnissteigerung. 15 Mio. Euro sollen heuer in den Klagenfurter und die Wiener Standorte investiert werden. Eine Steigerung der Präsenz in Österreich durch Übernahmen ist laut Stadler möglich. „Wir haben Angebote von Händlern, die keine geeigneten Nachfolger haben oder die zu klein sind, um die von den Herstellern vorgegebenen Standards zu erfüllen.“