Wirtschaft

Coronavirus: S&P senkt Ratings für Deutsche Banken

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise bei der Commerzbank, der Deutschen Bank und anderen deutschen Geldhäusern den Daumen gesenkt. Bei der Commerzbank stufte S&P die Bonitätsnote um eine Note auf "BBB+" herunter, der Ausblick bleibt "negativ", wie die Bonitätswächter am Donnerstag mitteilten.

Bei der Deutschen Bank bestätigte S&P zwar die Einstufung der Kreditwürdigkeit mit "BBB+", senkte aber den Ausblick auf "negativ" von "stabil". Während die Bonitätswächter zweifeln, dass die Commerzbank ihre neue Strategie "Commerzbank 5.0" inklusive des geplanten Verkaufs der polnischen Tochter mBank wie geplant umsetzen kann, sehen sie die Restrukturierung der Deutschen Bank im Grunde auf Kurs. Die Commerzbank und die Deutsche Bank lehnten eine Stellungnahme ab.

Mit "BBB+" sind die Bonitätsnoten der beiden größten deutschen Privatbanken noch drei Stufen über dem Ramschniveau. Ein negativer Ausblick bedeutet, dass eine Senkung der Bonitätsnote droht.

Verschlechterung erwartet

S&P warnt, dass alle Banken selbst bei einer im dritten Quartal beginnenden Konjunkturerholung eine deutliche Verschlechterung der Ergebnisse, der Kreditqualität und in einigen Fällen der Kapitalausstattung sehen werden. Die Risiken, dass sich die Konjunktur erst später erhole und sich die Lage verschärfe, seien erheblich.

Bei der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, zu der unter anderem die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gehört, bestätigte S&P die Bonitätsnote mit "A", senkte den Ausblick wegen der Corona-Krise aber auf "negativ" von "stabil". Bei dem Leasinganbieter Grenke blieb die Einstufung mit "BBB+" ebenfalls stabil, auch hier wurde der Ausblick wurde auf "negativ" von "stabil" gesenkt. Bei der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) beließ S&P sowohl die Bonitätsnote auf "A-" als auch den Ausblick auf "negativ".