Bundesschätze: Nur ein erster Schritt hin zu Wertpapieren
Der österreichische Staat ist im Frühjahr unter die Anbieter von Festgeldveranlagungen gegangen. Die „Bundesschätze“ verzeichnen reges Interesse, mehr als eine Milliarde Euro wurde bereits veranlagt. Die Banken sind not so amused, vor allem, weil mit der „sichersten Geldanlage Österreichs“ geworben wird. Und das Angebot ist noch dazu spesen- und gebührenfrei. Das zieht bei Österreichern immer.
Doch die Bundesschätze sind einen zweiten Blick wert. Denn auch die kommerziellen Anbieter können punkto Sicherheit mit einer gesetzlichen Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro aufwarten. Wer mehr veranlagen will, sollte ohnehin besser auf Wertpapiere setzen. Diese bringen langfristig einen höheren Ertrag und können die Inflationsrate übertrumpfen. Auch die Bundesschätze sind nach Abzug von Inflation (heuer 3,4 Prozent, ein Jahr Bindung bei den Bundesschätzen bringen aktuell 3,0 Prozent) und Kapitalertragssteuer ein Verlustgeschäft.
Banken bieten teils mehr
Zudem liegen die Zinsen der Bundesschätze unter den Top-Konditionen der Banken. Wobei sich diese durchaus den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass sie es in der Vergangenheit bei den Zinsanhebungen nicht eilig zu haben schienen. Die hohen Erträge im Zinsgeschäft sprechen dafür.
Was man den Bundesschätzen aber zugutehalten muss: Sie haben offenbar Menschen dazu gebracht, Barmittel und Geld von kaum verzinsten Konten umzuschichten und so den Kaufkraftverlust zu begrenzen. Das kann aber nur ein erster Schritt der Anleger gewesen sein.