Wirtschaft

Bosch profitiert vom E-Bike-Boom und stockt Personal auf

Die Österreich-Tochter des deutschen Technologiekonzerns Bosch will heuer trotz Konjunkturflaute wieder zweistellig wachsen und den Personalstand deutlich aufstocken. Vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung sollen 200 Mitarbeitende neu eingestellt werden, sagte Helmut Weinwurm, Vorstandschef der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich, am Donnerstag. Schon jetzt seien 1.400 der 3.100 Mitarbeitenden in Österreich in diesem Feld tätig. Gesucht werden vornehmlich Software-Entwickler/innen.

Leichtes Umsatzplus

Im Vorjahr konnte Bosch trotz eines schwierigen Marktumfeldes den Umsatz um 1,1 Prozent auf 1,415 Mrd. Euro steigern. Rund 150 Millionen Euro oder knapp 11 Prozent vom Umsatz flossen 2022 bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung.

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E-Bike-Trend

Während der Umsatz als Autozulieferer leicht rückläufig war, profitierte Bosch im Bereich E-Mobilität vom rasant steigenden E-Bike-Absatz. Der Umsatzanteil mit Antriebs- und Fahrassistenzsystemen für E-Bikes stieg deutlich und beträgt bereits 10 Prozent des Umsatzes. Heuer soll sich der Anteil auf 20 Prozent verdoppeln. "Das ist schon ein sehr prominenter Bereich geworden", so Weinwurm. Eine anhaltend starke Nachfrage gab es im Vorjahr auch bei Haushaltsgeräten, während bei Elektrowerkzeugen Kaufzurückhaltung zu spüren gewesen sei.

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Fokus Wasserstoff

Bosch setzt in Österreich ganz auf Soft- und Hardwarelösungen für die Weiterentwicklung aller Antriebsarten. Der Fokus liegt dabei auf der Wasserstoff-Technologie, woher das meiste Wachstum kommen soll. Aber auch die Verbrennermotoren hätten eine Zukunft, so Weinwurm. Auch wenn die EU einen Ausstieg bei Pkw beschlossen habe, blieben ja noch viele Märkte auf der Welt übrig. Auch bei Großmotoren für Baumaschinen oder Schiffe bliebe die Verbrenner-Technologie noch länger im Einsatz. "Wir treiben daher auch die Entwicklung des Verbrenners weiter", so Weinwurm.

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Bei der Wasserstoff-Technologie spielt das Bosch Engineering Center in Linz eine wichtige Rolle im Konzern. Hier werden etwa so genannte Elektrolyse-Stacks, das Herzstück von Elektrolyseuren, entwickelt. Sie sind ein zentrales Element bei der Herstellung von grünem Wasserstoff, die Markteinführung ist für 2025 geplant.

Modernisierung in Hallein

Am Standort Hallein, wo Großmotoren u.a. für Schiffe und Notstromaggregate gefertigt werden, arbeitet Bosch an einer neuen Generation von Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe wie etwa Wasserstoff. Das Projekt wird mit EU-Geldern gefördert. Zudem stellt Bosch in Bischofshofen wasserstofftaugliche Industriekessel her.

Die gesamte Bosch-Gruppe steigerte den Umsatz 2022 um 12 Prozent auf 88,2 Mrd. Euro. 2023 soll der Umsatz um weitere sechs bis neun Prozent zulegen. Der Konzern beschäftigt weltweit 421.000 Mitarbeitende.