Bessere Job-Bedingungen für Erntehelfer geplant
Von Kid Möchel
Im Vorjahr arbeiteten 13.792 ausländische Landarbeiter in Österreich, davon kamen fast 40 Prozent (5.405 Personen) aus Rumänien, 2.676 aus Ungarn, 2.607 aus Polen und 956 aus der Ukraine. Weitere 1.059 kamen aus Bosnien. Hunderte Erntehelfer pendeln aber auch aus den Nachbarstaaten nach Österreich.
„Nach Anfangsschwierigkeiten läuft die Berufspendlerei mit Ungarn mittlerweile. Mit einer Bestätigung des Dienstgebers ist ein Grenzübertritt für landwirtschaftliche Arbeitskräfte möglich“, sagt Johann Zimmermann von der Landwirtschaftskammer Österreich zum KURIER. Berufspendler aus den Anrainerstaaten brauchen kein medizinisches Attest, alle anderen schon.
Leiharbeiter
Österreichische Schlüsselarbeitskräfte für die Landwirtschaft zu bekommen, ist eigentlich kaum möglich. Nicht nur der niedrige Verdienst (1.500 Euro brutto im Monat) ist dafür ausschlaggebend, sondern die Beschäftigungsdauer ist ein großes Problem. „Die Hälfte dauert weniger als sechs Wochen“, sagt Zimmermann. Einige Landwirte haben aber das Ziel, ausländische Schlüsselarbeitskräfte bis zu neun Monate im Land zu halten und bei verschiedenen Kulturen über den Jahreslauf einzusetzen.
Vorbild Leiharbeit
Dazu will die Landwirtschaftskammer die Erntehelfer zu einer Art Leiharbeiter machen. „Mehrere Landwirte schließen sich zusammen und beschäftigen mehrere Personen gemeinsam“, sagt Zimmermann. Beim ersten Landwirt ernten sie den Spargel, beim zweiten danach die Erdbeeren, beim dritten helfen sie später bei der Maisvermehrung und beim vierten Bauern dann bei der Erdäpfelernte. Zimmermann: „Wir wollten schon heuer dieses Modell umsetzen, aber durch den Coronavirus haben sich die Prioritäten verschoben.“