Wirtschaft

Bei Wilfling Hoch- und Tiefbau wackeln 105 Jobs

Die Wilfling Hoch- und Tiefbau GmbH mit Sitz in Friesach-Gratkorn hat heute, Dienstag, am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV dem KURIER. 105 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und erbringt Bauleistungen für öffentliche und private Kunden in der Steiermark, aber auch in den angrenzenden Bundesländern und in Wien. „Trotz des schwierigen Marktumfeldes in der Baubranche konnte Wilfling in den vergangenen Jahren durchwegs positive Ergebnisse erzielen“, heißt es im Insolvenzantrag. „Jedoch verschlechterte sich die Preisentwicklung insbesondere bei Großprojekten in den vergangenen Jahren.“ Mitbewerber unterboten mit nicht kostendeckenden Angeboten am Markt, in der Folge musste Wilfling einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Dazu kam, dass eine Großbaustelle, bei der die Gratkorner Generalunternehmer waren, sich als Hauptverlustbringer herausstellte, heißt es im Antrag weiter. Nähere Angaben über das Projekt werden nicht gemacht. Diese „Baustelle“ drehte den Jahresabschluss ins Minus. Außerdem fielen zwei Großaufträge aus. „Die Auftragslage hat sich in den vergangenen Wochen wieder deutlich verbessert“, heißt es weiter. „Allerdings ist die Baufirma nicht in der Lage, sämtliche angelaufenen Verbindlichkeiten zur Gänze abzudecken."

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit rund 17,35 Millionen Euro beziffert. Das Unternehmen verfügt über umfangreichen Liegenschaftsbesitz, der aber mit Pfandrechten der UniCredit Bank Austria, der Hypo Steiermark und der Steiermärkischen Sparkasse belastet ist. Auch ein Betonwerk in Kirchbank zählt zum Firmeneigentum, das aber auch verpfändet ist. Zugleich hält Wilfling eine 100-Prozent-Beteiligung an der Fertigbeton-Firma Wilbeton; außerdem ist die Baufirma auch Mit-Gesellschafterin der Arbotel –Arbeiterhotel GmbH, die ein Motel in Friesach bei Gratkorn betreibt.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 20,466 Millionen Euro beziffert.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Eigentlich wollte man ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung (30 Prozent Quote) durchziehen, doch die Banken sollen schließlich nicht mitgespielt haben. „Letztendlich konnten die von der Hypo Steiermark formulierten Bedingungen für die Einräumung eines Betriebsmittelkredites für die Fortfürhung bei den anderen Banken nicht erreicht werden“, heißt es im Konkursantrag. Ohne Mitwirkung der anderen Banken sei die Hypo „nicht willens gewesen, den erforderlichen Kredit einzuräumen“.