Bei Betriebspensionen droht Leistungskürzung der Pensionskassen
Die österreichischen Pensionskassen haben für die ersten drei Quartale ein Minus von 9,73 Prozent gemeldet. Damit hat sich der negative Trend seit Jahresbeginn fortgesetzt. Das veranlagte Vermögen reduzierte sich im laufenden Jahr um 2,7 Mrd. Euro. Rund 120.000 Bezieher einer Pensionskassenleistung müssen daher ab 2023 mit einer Pensionskürzung rechnen. Diese kann je nach Rechnungszins bis zu 15 Prozent ausmachen, berichtet der Interessenverband Pekabe.
Bei der aktuellen Inflationsrate rechnet Pekabe mit einem Kaufkraftverlust von 25 Prozent für die Bezieher dieser Betriebspensionen. Aber auch Anwärter auf eine derartige Pensionsabsicherung müssten mit Einbußen rechnen, teilt Pekabe in einer Aussendung mit.
Reform gefordert
Pekabe verweist auf Bezieher von Betriebspensionen, die bereits die Hälfte ihrer Zusatzpension eingebüßt hätten. "Aus sozialen Gründen sollte es unbedingt zu einer Reform der zweiten Säule des Pensionssystems kommen. Die Vernichtung von einem Viertel der Pensionsleistung durch Börse und Inflation in nur einem Jahr ist dramatisch und viele Pensionisten sind mit dieser Situation überfordert. Eine rasche politische Lösung ist mehr als angezeigt, denn nur wer rasch hilft, der hilft wirklich", merkte Peter Weller, Vorsitzender von Pekabe an.