Wirtschaft

Baumax-Verkauf soll kurz vor Abschluss stehen

Der KURIER-Bericht (Mittwoch-Ausgabe) über das Übernahme-Interesse des Grazer Immobilienentwicklers Supernova an rund 40 Standorten der maroden Baumarkt-Kette Baumax sorgte nicht nur in der Konzernzentrale in Klosterneuburg für helle Aufregung. Am Freitag hat der Baumax-Vorstand seine Führungskräfte und die Filialleiter über die aktuelle Lage "der Restrukturierung" informiert.

"Die Mitarbeiter hatten den Wunsch, dass sie wieder einmal offiziell informiert werden", bestätigt Baumax-Sprecherin Monika Voglgruber dem KURIER. "Unsere Umsätze und die Kundenfrequenz konnten nachhaltig gesteigert werden." Rabattaktionen kürzten zwar den Ertrag, das fällt aber nicht ins Gewicht. Vorrangiges Ziel der finanzierenden Banken ist es, Baumax-Österreich mit seinen 65 Filialen und 4000 Mitarbeitern als lebendes Unternehmen zu verkaufen. Bei Baumax selbst hält man sich weiter bedeckt. "Wir bestätigen, dass es Gespräche mit Investoren für das Unternehmen gibt", sagt Voglgruber. "Unser Bestreben ist es, die Restrukturierung erfolgreich weiterzuführen. Die Erhaltung der Arbeitsplätze hat besondere Priorität."

Falscher Rückschluss

Laut Insidern sollte am Freitag um 11.00 Uhr die Unterzeichnung von Verträgen mit Investoren ("Signing") geplant gewesen sein, aber dann doch nicht stattgefunden haben. Nun sollen am Montag angeblich die letzten noch offenen rechtlichen Punkte in Sachen Standorte geklärt werden.

Indes sagte Supernova-Chef Frank Albert zum KURIER, dass "seine Firma keine Baumärkte betreiben wird". Aber es war nie die Rede davon, wie später fälschlich kolportiert wurde, dass er die ausgesuchten Baumax-Filialen schließen will. Albert, dessen Firmengruppe mehr als 30 Fachmärkte betreibt, hat offenbar als strategischen Partner eine deutsche Heimwerkerkette im Boot, die eine bestimmte Zahl Baumax-Filialen unter ihrem eigenen Namen weiterführen will. Insider gehen davon aus, dass Supernova und die OBI-Kette (42.000 Mitarbeiter, 580 Standorte) am selben Strang ziehen. OBI hat hierzulande 33 Standorte, davon sind 16 Franchise-Filialen. Die Marke Baumax dürfte am Ende des Tages vom Markt verschwinden.