Wirtschaft

Baumängel: Siemens stoppt Auslieferung von ICE-Zügen

Seit einigen Jahren ist die Deutsche Bahn dabei, ihre Flotte aufzustocken und zu verjüngen. Der ICE ist dabei das "Rückrat des Fernverkehrs".

2017 zählte die DB rund 270 dieser Züge, mehr als 450 sollen es bis ins Jahr 2030 werden. Das aktuelle Durchschnittsalter liegt aktuell bei 18 Jahren, es soll künftig auf 12 Jahre sinken. 

Baumängel bei Bodenplatten und Seitenteilen

Bei neuen ICE-Zügen wurden jedoch Baumängel festgestellt. Die Zug-Sparte des Münchner Technologiekonzerns hat die Auslieferung vorerst gestoppt, wie ein Sprecher von Siemens Mobility am Donnerstag bestätigte. 

Bei Zügen, die noch nicht ausgeliefert wurden, seien "Abweichungen an Schweißnähten von Bauteilen eines Unterlieferanten" aufgefallen. Siemens arbeite "mit Nachdruck an einer Lösung". Es gehe darum, das Thema grundlegend zu beheben.

Die Auslieferung der Züge könnte sich monatelang verzögern, weil zum Teil fertige Züge in den Rohbau zurückversetzt werden müssten.

Zu den Kosten der Panne wollte sich der Sprecher nicht äußern. Bereits ausgelieferte Züge seien nicht betroffen, sagte ein Sprecher demnach.  Die Deutsche Bahn hat bisher 21 von 90 bestellten Zügen erhalten. Die Mängel dürften laut Bild -Zeitung auf einen Subauftragnehmer aus Bonn zurückzuführen sein. Siemens hatte die Spezialfirma im vergangenen Jahr für die Fertigung der ICE-Seitenteile beauftragt.

Der Sprecher wies Vermutungen zurück, die Mängel könnten später den Wartungsaufwand der Züge erhöhen: "Siemens Mobility macht keine Kompromisse bei Qualität und Sicherheit seiner Züge."

Es ist nicht das erste Mal, dass Siemens Schwierigkeiten bei der Lieferung neuer ICE-Züge hat. Bereits vor fünf Jahren sorgten angebliche Fehler bei Schweißarbeiten für massive Verzögerungen. Damals wurde ein einzelner polnischer Schweißer als Ursache für die Mängel ausgewiesen.