Banken warten gespannt auf heikle Hypo-Entscheidung
Die Zeit drängt: Noch vor Jahresende muss die Regierung beschließen, ob und in welcher Form eine Bad Bank für die notverstaatlichte Hypo Alpe-Adria-Bank errichtet wird. Denn so eine Abbaubank braucht weniger Eigenkapital als eine am Markt aktive Bank. Schafft die Politik das nicht, wird es teuer. Die Hypo bräuchte dann wohl nochmals einen Millliardenzuschuss aus dem Budget.
Bankchef gesucht
Sicher ist, dass die Politik versuchen will, die Belastung für Budget und Staatsschulden durch eine Bad Bank gering zu halten. Eine Variante: Private – gedacht ist an die heimischen Banken – müssten sich mehrheitlich an der Bad Bank beteiligen. Das wird zwar seit Monaten diskutiert, ist inzwischen aber in den Hintergrund gerückt. Stattdessen wird ein Fonds favorisiert, in den der Abbauteil der Hypo eingebracht werden soll. Finanzieren soll sich der Fonds über eine staatsgarantierte Anleihe, die die Banken zeichnen sollen.
Geschäfte von 18 Milliarden Euro (von 33 Milliarden Euro Bilanzsumme) will die Hypo in die Bad Bank übertragen. Dabei geht es zum einen um Kredite, deren Schuldner zumindest 90 Tage nicht mehr zahlen: etwa Inhaber von Pleitefirmen in Slowenien oder schief gegangenen Tourismusprojekten in Kroatien. In die Bad Bank würde auch das Italien-Geschäft kommen, das auf Geheiß der EU beendet werden muss und zudem unter einem Betrugsskandal gelitten hat.
Zuckerl
Um Banken für einen Einstieg in die Bad Bank zu gewinnen, werden „Zuckerl“ überlegt – so könnte die Bankensteuer für einen Banken-Abwicklungsfonds zweckgewidmet werden, statt nur ins Budget zu fließen.