Wirtschaft

Bank Austria hob BIP-Prognose für 2020 an, für 2021 gesenkt

Die Ökonomen der Bank Austria sind nun für heuer für Österreichs Wirtschaft etwas optimistischer, für 2021 allerdings pessimistischer. Für 2020 wird nun ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von -6,3 Prozent statt -8 Prozent erwartet - immer noch deutlich höher als während der Finanzkrise im Jahr 2009. Die Wachstumsprognose für 2021 wurde aber von fast 7 auf 5 Prozent gesenkt.

"Die Prognose basiert auf der Annahme, dass es zwar zu keinem nationalen Lockdown kommt, jedoch zumindest bis zum Frühjahr mit lokalen Beschränkungen zu rechnen sein wird", so UniCredit-Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl am Dienstag laut einer Aussendung.

Die Folgen der Pandemie würden weiterhin spürbar sein und Ende 2021 werde die österreichische Wirtschaft das Niveau von vor der Coronakrise noch nicht erreichen.

Am österreichischen Arbeitsmarkt hat sich die Entspannung mittlerweile verlangsamt. Nach durchschnittlich 10 Prozent im Jahr 2020 erwarten die Experten der Bank für das kommende Jahr eine Arbeitslosenquote von zumindest 8 Prozent.

Bei einigen Unternehmen werde das Kurzarbeitsprogramm als Überbrückungshilfe der Coronakrise nicht ausreichen, sodass mit Betriebsschließungen und Personalabbau gerechnet werden müsse.

Bei der Teuerung sehen die Ökonomen bis zum Jahresende eine relativ stabile Entwicklung um 1,5 Prozent und haben die Erwartung für den Jahresdurchschnitt 2020 von 1,1 auf 1,4 Prozent angehoben.

Zu Herbstbeginn hat sich die heimische Wirtschaft zwar weiter erholt, jedoch nimmt die Dynamik schrittweise ab. "Es zeichnet sich klar ab, dass die Wachstumszuwächse, die sich aus der Wiedereröffnung der Wirtschaft ergeben haben, mittlerweile weitgehend aufgebraucht worden sind und für die weitere Erholung der Wirtschaft einiger Gegenwind besteht", sagte UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Die Stimmung der Verbraucher habe mittlerweile den zweiten Monat in Folge einen Rückschlag erlitten. Steigende Infektionszahlen würden die Konsumenten verunsichern und die angespannte Lage am Arbeitsmarkt führe zu einer Zurückhaltung insbesondere bei der Anschaffung langlebiger Konsumgüter.

Nach dem zweiten Dämpfer in Folge herrsche am Bau im August jedoch weiterhin eine optimistische Grundstimmung.

Während sich die Stimmung am Bau und bei den Konsumenten im August wieder verschlechtert hat, gebe es Signale einer Belebung der internationalen Konjunktur mit einer deutlichen Verbesserung des österreichischen Exportumfelds.

Von diesem Rückenwind profitiere die heimische Industriestimmung bisher allerdings nur in kleinen Aufwärtsschritten, sagte Bruckbauer. Dagegen habe die Lockerung der Maßnahmen gegen die Pandemie in einigen Dienstleistungsbranchen im August zunehmend für Hoffnung gesorgt.